Fußball

Lafontaine vs. Herrmann Die Politik streitet weiter über Kimmich

Die Debatte um Joshua Kimmich ebbt nicht ab.

Die Debatte um Joshua Kimmich ebbt nicht ab.

(Foto: picture alliance / SvenSimon)

Die Causa Joshua Kimmich lässt die Politik nicht los. Bayerns Innenminister Herrmann spricht sich für eine Impfung aus und fordert von Sportlern, "mit gutem Beispiel" voranzugehen. Ex-SPD-Politiker Lafontaine unterstützt dagegen Kimmich und feuert gegen die STIKO. Auch Bayern-Coach Nagelsmann meldet sich.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat sich in der Debatte um Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich für eine Corona-Impfung ausgesprochen. "Aus meiner Sicht ist es nach wie vor das einzig Richtige, sich impfen zu lassen. Das zeigen alle Berichte aus den Krankenhäusern", sagte der CSU-Politiker im Rahmen der Vorstellung der European Championships 2022 in München.

Herrmann sieht dabei Fußballer wie Bayern-Profi Kimmich in der Verantwortung. "Da sollten gerade auch Sportler mit gutem Beispiel vorangehen und sagen: 'Ich lasse mich impfen'", erklärte Herrmann: "Für die meisten Sportler, die ich kenne, gilt das auch."

Nagelsmann will Ruhe

Der frühere SPD-Politiker Oskar Lafontaine hielt dagegen. Auf Facebook schrieb er am Montagabend, dass Kimmich "nicht nur ein hervorragender Fußballer" sei, "er kann auch klarer denken als einige der sogenannten Experten". Anschließend griff Lafontaine den Chef des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, und den Vorsitzenden der Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, an. Beide hatten Kimmichs Bedenken wegen sogenannter "Langzeitfolgen" der Impfung entkräftet, weil wissenschaftliche Studien belegen, dass spät auftretende Nebenwirkungen nach einer Impfung nicht vorliegen. Lafontaine glaubt das seinem Post zufolge nicht und die Angriffe auf Kimmich zeigten, "in welchem Zustand sich das deutsche Expertentum befindet".

Beim Pokalhit am Mittwoch (20.45 Uhr/ARD und im Liveticker auf ntv.de) wird Kimmich dabei sein, während sein Trainer weiterhin fehlt. "Mir geht es gut", versicherte Julian Nagelsmann zwar mit noch leicht belegter Stimme aus der Corona-Isolation. Sein jüngster Test "war aber noch nicht so, dass ich raus kann". Wann das der Fall ist, bleibt offen. "Wenn der Virus Bock hat, noch zwei Wochen drin zu bleiben, werde ich hier noch länger hängen", sagte der Coach aus der heimischen Küche.

Von dort aus hat er zuletzt auch mit Kimmich "geschrieben", wie Nagelsmann berichtete. Er machte noch einmal deutlich, dass er zum Impfen rät. "Ich merke ja selbst, wie ein Symptomverlauf ist, wenn man geimpft ist. Und ich weiß aus gewissen Klinikkreisen, wie es andersrum sein kann, wenn man nicht geimpft ist," sagte der Trainer. Doch nicht nur Nagelsmann würde es begrüßen, "wenn ein bisschen Ruhe reinkommt", denn eine Impfung sei ein "persönliches Thema. Und jeder darf das für sich entscheiden als erwachsener Mensch."

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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