Briatore "hat Anteil am Erfolg" Alonso-Eklat in Singapur
27.09.2009, 17:54 UhrDer zweimalige Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso hat nach seinem dritten Platz beim Nachtrennen in Singapur für einen Affront gesorgt - mit einem Dankeswort an seinen lebenslang aus der Formel 1 verbannten früheren Teamchef Flavio Briatore.

Fernando Alonso mit dem Pokal für Platz drei.
(Foto: dpa)
Der Vorjahressieger Alonso widmete Briatore vor laufender Fernsehkamera seinen Podiumsplatz in Singapur. "Flavio hat sicher zuhause vor dem Fernseher gesessen, auch er hat einen Anteil an diesem Erfolg", sagte der Spanier.
Briatore war als mutmaßlicher Drahtzieher des Unfall-Skandals beim Rennen in Singapur vor einem Jahr erst am vorigen Montag vom Automobil-Weltverband FIA für alle Zeiten aus der Formel 1 verbannt worden. Der Italiener darf künftig auch keine Rennfahrer mehr betreuen, die in FIA-Serien am Start sind. Von den derzeitigen Formel-1-Piloten wurde unter anderem auch Alonso von Briatore gemanagt. Beide feierten gemeinsam große Erfolge, unter anderem die Fahrer-Titel 2005 und 2006.
Wechsel sehr wahrscheinlich
Es gilt als sicher, dass Alonso das Renault-Team zum Saisonende verlässt. Der Unfall-Skandal hatte dabei offenbar keinen Einfluss mehr auf seinen künftigen Arbeitgeber. "Die Entscheidung ist längst gefallen. Ich hoffe, dass ich bald mitteilen kann, wo ich in Zukunft fahre", sagte der 28-Jährige.
Gerüchten zufolge soll Alonso bereits bei Ferrari einen Vertrag unterschrieben haben. Dort würde er den Finnen Kimi Räikkönen ersetzen, der angeblich vor einer Rückkehr zu McLaren-Mercedes stehen soll.
Bei Renault gehört Alonso mit einem geschätzten Gehalt von 16 Millionen zu den Top-Verdienern der PS-Branche. Dem Vernehmen nach soll er bei Ferrari sogar 25 Millionen verdienen. Damit wäre der Spanier die Nummer eins der Geldrangliste.
Inszenierter Unfall im Vorjahr
Alonso hatte beim Singapur-Grand-Prix 2008 vom inszenierten Unfall seines inzwischen entlassenen Teamkollegen Nelson Piquet junior (Brasilien) profitiert und das Rennen gewonnen. Bei der Anhörung am Montag vor dem World Motor Sport Council der FIA in Paris konnte ihm allerdings eine Mitwisserschaft nicht nachgewiesen werden.
Alonso ging damit ebenso straffrei aus wie "Kronzeuge" Piquet, dem FIA-Präsident Max Mosley Immunität zugesichert hatte, falls er die Wahrheit über den Unfall-Skandal erzähle. Das Renault-Team kam mit einer Bewährungsstrafe davon. Bei einem Ausschluss oder einer hohen Geldstrafe hätten die Franzosen vermutlich den Formel-1-Ausstieg verkündet.
Neben Briatore wurde noch Renault-Chefingenieur Pat Symonds schwer bestraft. Der Brite, der im Gegensatz zu Briatore Reue zeigte und auch mit der FIA kooperierte, wurde für insgesamt fünf Jahre gesperrt.
Quelle: ntv.de, sid