Formel1

Regen bremst Silverstone-Training Hamilton schwimmt am besten

Lewis Hamilton setzte kurz vor Trainingsende noch eben die Tagesbestzeit.

Lewis Hamilton setzte kurz vor Trainingsende noch eben die Tagesbestzeit.

(Foto: dpa)

Englischer Sommer in Silverstone: Regen hat den Trainingseifer der Formel-1-Piloten vor dem Grand Prix von Großbritannien gebremst. Die meiste Zeit langweilten sich die Piloten an der Box, Bruno Senna schrottet sein Gefährt. Trostpflaster für die Fans: Am Ende ist zumindest ein Lokalmatador der Schnellste.

Sebastian Vettel blätterte im Bilderalbum, Lewis Hamilton spielte mit dem iPhone und Michael Schumacher lümmelte in der Garage. Im Dauerregen von Silverstone ist der erste Trainingstag der Formel 1 vor dem Grand Prix von Großbritannien fast komplett ins Wasser gefallen. Die Fahrer trauten sich in beiden Übungseinheiten nur für wenige Runden auf die pitschnasse Strecke und verbrachten die meiste Zeit wartend in der Box. Erkenntnisse für das neunte Rennwochenende der Saison: praktisch Fehlanzeige. Und Wetterbesserung ist nicht in Sicht.

"Man hat nicht oft die Möglichkeit, sich die anderen anzuschauen", stellte Hamilton nach einem Spaziergang unter dem Regenschirm fest. Kurz vor Ende setzte sich der Lokalheld dann doch noch in seinen McLaren und legte in 1:56,345 Minuten die Tagesbestzeit hin. Zweiter wurde der Japaner Kamui Kobayashi im Sauber vor Mercedes-Star Schumacher.

Zu viel Wasser auf der Straße

Titelverteidiger Vettel begnügte sich im Red Bull in beiden Einheiten mit einem Mittelfeldplatz. "Das war mit Sicherheit nicht so, wie wir uns das alle gewünscht hätten. Aber so ist das, wenn zu viel Wasser auf der Straße ist", sagte der WM-Vierte.

Der englische Sommer machte seinem Ruf auch diesmal alle Ehre. Schon am Morgen sperrten die Organisatoren die unbefestigten und längst schlammigen Außenparkplätze, die Folge waren kilometerlange Staus. Prompt wurden Erinnerungen ans Jahr 2000 wach, als Formel-1-Boss Bernie Ecclestone nach Stunden im Verkehrschaos am Haupttor abgewiesen wurde und wetterte: "Das ist ein Jahrmarkt, der sich als Weltklasse-Ereignis ausgibt."

Crash und Dreher im Regen

Die in Regenmäntel gehüllten Fans, die es diesmal ins "Home of British Motor Racing" schafften, sahen nicht viel von ihren Helden. "Es ist einfach ein bisschen zu viel Wasser auf der Strecke", erklärte Mercedes-Pilot Nico Rosberg. "Sofort, wenn mehr Wasser da ist, verliert man das Heck."

Bruno Senna verlor in der Nachmittagssession die Kontrolle über seinen Williams. Der war anschließend sichtbar ramponiert, im Gegensatz zu Senna.

Bruno Senna verlor in der Nachmittagssession die Kontrolle über seinen Williams. Der war anschließend sichtbar ramponiert, im Gegensatz zu Senna.

(Foto: REUTERS)

Genau das passierte Bruno Senna eine halbe Stunde vor dem Ende des Nachmittagstrainings. Der Brasilianer verlor auf der Hangar Straight die Kontrolle über seinen Williams und schoss von der Geraden in die Pistenbegrenzung. Zwar konnte Senna aus seinem mächtig demolierten Auto klettern, dennoch wurde die Einheit für zehn Minuten unterbrochen. Auch Fernando Alonso, vor dem neunten Saisonrennen Führender der WM vor Mark Webber und Hamilton, drehte sich kurz vor Schluss von der Strecke.

Nie "zu 100 Prozent auf dem Gas"

"Wenn es so am Sonntag wäre, ist erstens die Sicht gleich Null und wir müssten die Hälfte oder das ganze Rennen hinter dem Safety Car herfahren", meinte Marussia-Pilot Timo Glock. Der Hesse hockte zunächst mit Wollmütze und Regenjacke am Kommandostand, ehe er doch für ein paar Kilometer auf die Strecke fuhr. "Ich war kein einziges Mal zu 100 Prozent auf dem Gas", verriet er danach. "Das ist eigentlich unfahrbar. Da gibt es Aquaplaning und plötzlich ist das Auto weg. Das ist schon ein richtiger Eiertanz", urteilte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

Geht es nach seinen beiden Fahrern, sollte es am Rennsonntag aber bitteschön auch nicht gänzlich trocken sein. "Etwas Regen zur richtigen Zeit wäre sicher eine Chance für uns", sagte Rekordchampion Schumacher. "Von mir aus kann es regnen", meinte auch Rosberg mit Blick aufs Wochenende. Ihre Dienstwagen dürften ansonsten eher im Nachteil gegen die Konkurrenz von Ferrari, McLaren und Red Bull sein. Nach dem wenig aufschlussreichen ersten Trainingstag aber galt vorerst Vettels Devise: "Schauen wir einmal, was wir tun können."

Quelle: ntv.de, dpa

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