Formel1

Wirbel um "Prinzessin" Wehrlein Mercedes-Boss platzt der Kragen

Bedient, aber zuversichtlich in Sachen Wehrlein: Toto Wolff.

Bedient, aber zuversichtlich in Sachen Wehrlein: Toto Wolff.

(Foto: dpa)

Pole Position durch Lewis Hamilton in China, eigentlich könnte sich Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff freuen. Tut er aber nicht. Grund sind abstruse Verschwörungstheorien um Mercedes-Zögling Pascal Wehrlein. Die stellt Wolff jetzt richtig - mit überraschenden Details.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff rechnet mit einer Rückkehr von Sauber-Pilot Pascal Wehrlein in die Formel 1 beim nächsten Rennen in Bahrain (16. April). "Pascal stemmt fest Hanteln und Gewichte und bereitet sich so gut wie möglich auf Bahrain vor", sagte Wolff am Rande des Rennens in China: "Ich höre nur Gutes, dass er sich wesentlich besser und stärker fühlt. Im Moment spricht alles dafür, dass er in Bahrain im Auto sitzt."

Pascal Wehrlein kann weiterhin nicht in der Formel 1 fahren. Das soll sich aber bald wieder ändern.

Pascal Wehrlein kann weiterhin nicht in der Formel 1 fahren. Das soll sich aber bald wieder ändern.

(Foto: imago/LAT Photographic)

Nach dem Auftaktrennen in Australien verpasst Wehrlein auch den Grand Prix von China (Sonntag, 8.00 Uhr/RTL und Sky) wegen Trainingsrückstandes. Grund ist eine Verletzung, die sich der 22-Jährige im Januar beim sportlich unbedeutenden "Race of Champions" zugezogen hatte. Diese war weitaus schwerer, als zunächst angenommen wurde.

Zudem rechtfertigte sich Wolff dafür, das Ausmaß der Blessur erst so spät öffentlich kommuniziert zu haben. "Man sollte über den Gesundheitszustand eines Sportlers nicht in den Medien elaborieren", sagte der Österreicher, der zuvor bei RTL angegeben hatte, Wehrlein habe sich bei dem Crash "Wirbel im Halswirbelbereich gestaucht und gebrochen". Bis dahin war im Zusammenhang mit Wehrlein nur von einer nicht näher definierten Rückenverletzung die Rede gewesen.

Wolff machte dies öffentlich, weil ihm "der Kragen geplatzt" sei, weil "Verschwörungstheorien aufgekommen" seien, die besagten, Ferrari habe ein Interesse daran, dass Wehrleins Ersatzmann Antonio Giovinazzi im Sauber bleibe und dass Wehrlein "eine Prinzessin" sei, "die nicht im Auto sitzen will. All das ist nicht der Fall. Es war eine sehr schwerwiegende Verletzung, die wir eigentlich nicht breittreten wollten. Aber jetzt ist die Zeit, es zu sagen - damit die Leute Ruhe geben."

Kaltenborn kontert Wolff

Wolffs Ausführungen widersprach Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn. "Die Verletzung trifft die Brustwirbelkörper und nicht  die Halswirbel, das hat auch Pascal klargestellt beim zweiten Test  in Barcelona", wird die Österreicherin auf bild.de zitiert. Kaltenborn berief sich dabei auf Berichte des  Mercedes-Juniorprogramms und führte aus: "Es sind offenbar Mikro-Frakturen. Das muss man jetzt nicht dramatisieren, aber man hätte es auch nicht so bagatellisieren sollen wie vorher, als ob er einfach nicht in der Lage ist zu fahren."

Das Sauber-Team fährt diese Saison mit Ferrari-Motoren, Giovinazzi ist Zögling und Ersatzfahrer der Scuderia - deshalb ist dem Rennstall an einer guten Beziehung gelegen. Wehrlein wird wiederum seit langem von Mercedes gefördert. Zuvor hatte aber schon Kaltenborn gesagt, Wehrlein müsse nicht um seinen Job bangen. "Natürlich nicht", hatte die 45-Jährige am Donnerstag gesagt. Es sei nur "eine Frage der Zeit", wann der Worndorfer bei den Schweizern wieder ins Cockpit steige.

Quelle: ntv.de, cwo/sid

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