Formel1

Beflügelt vom Heckflügel-Trick Schumacher hängt alle ab

Am Ort seines letzten Triumphes fährt Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher erneut ganz nach vorn, zumindest im Training. In der zweiten Übungseinheit zum Großen Preis von China ist Schumacher mit dem umstrittenen Silberpfeil-Heckflügel auch schneller als Lewis Hamilton und Champion Sebastian Vettel.

Wie schon in Australien und Malaysia kam Mercedes im Training sehr gut zurecht. Interessant wird sein, wie es diesmal über die lange Distanz aussieht.

Wie schon in Australien und Malaysia kam Mercedes im Training sehr gut zurecht. Interessant wird sein, wie es diesmal über die lange Distanz aussieht.

(Foto: dpa)

Formel-1-Rekordchampion Michael Schumacher hat mit der Trainingsbestzeit in China die Hoffnung bei Mercedes auf den ersten Podiumsplatz seit knapp zwei Jahren steigen lassen. Der 43-Jährige legte in Shanghai in seinem Silberpfeil die schnellste Runde hin. Der WM-Zweite Lewis Hamilton im McLaren als Zweiter und Schumi-Kumpel Sebastian Vettel im Red Bull als Dritter hatten das Nachsehen. "Es war ein problemloser Tag und ich bin sehr zufrieden damit, wie sich das Auto hier bislang steuern lässt", sagte Schumacher nach seiner starken Vorstellung.

Auch beim Grand Prix in Shanghai dürfen Schumacher und Rosberg mit ihrem umstrittenen F-Schacht, einem speziellen Heckflügel-System, fahren, der die vormals flügellahmen Silberpfeile in dieser Saison deutlich schneller gemacht hat. Wie zum Beweis düpierte Rekord-Champion Schumacher gleichmal die WM-Favoriten Hamilton und Vettel. Die Strecke liegt dem Altmeister. 2006 gelang ihm hier sein 91. und bislang letzter Rennsieg - allerdings noch im Ferrari.

Teamkollege Nico Rosberg wurde Fünfter und rundete das gute Mercedes-Ergebnis ab. Zum Vergleich: Der WM-Führende Fernando Alonso (35 Punkte) im Ferrari wurde nur Zehnter und landete damit gar noch hinter Nico Hülkenberg im Sahara Force India. Allerdings sind die Trainingsergebnisse vom Freitag nie für bare Münze zu nehmen. "Zeiten und Reihenfolge von heute bedeuten nicht, dass die Rangfolge morgen und am Sonntag so oder so ähnlich aussehen wird", bemerkte Mercedes-Motorsportchef Nobert Haug.

Mercedes sah in diesem Jahr vor den Rennen stets stark aus, fiel am Sonntag aber dann wegen einer Mischung aus Pech und Reifensorgen zurück. Über die längere Distanz bauten die Pneus stets zu schnell ab. "Als Team sind wir in gewissen Bereichen diese Saison eine ganze Ecke stärker, obwohl wir immer noch nicht das sind, wo wir mit dem Auto hinwollen. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir das noch schaffen", sagte Schumacher.

McLaren für Vettel der Favorit

Allerdings zeigte das Resultat erneut, wie sich die Kräfteverhältnis an der Spitze verschoben haben. "Man sieht, dass es sehr eng ist. Mercedes, McLaren, wir - auch Lotus darf man nicht abschreiben", sagte Doppel-Weltmeister Vettel.

Weltmeister Sebastian Vettel wurde im Training Dritter und war damit wie sein Red-Bull-Teamchef Chris Horner ganz zufrieden.

Weltmeister Sebastian Vettel wurde im Training Dritter und war damit wie sein Red-Bull-Teamchef Chris Horner ganz zufrieden.

(Foto: dpa)

Mit aktuell 18 Punkten liegt der Hesse in der WM-Wertung nur auf Platz sechs. Bei seiner geplanten Aufholjagd könnte dem 24-Jährigen helfen, dass der WM-Zweite Hamilton (30 Punkte) am Sonntag in der Startaufstellung fünf Plätze nach hinten versetzt wird. Am McLaren des Briten musste nach dem Malaysia-Rennen Ende März das Getriebe gewechselt worden. "Ich denke, dass McLaren nach wie vor der Favorit ist", bekräftigte Vettel indes. Hamiltons Teamkollege und WM-Dritte Jenson Button (25 Zähler) wurde am Freitag Sechster.

Nachdem Vettel in Malaysia nach seiner Kollision mit dem Inder Narain Karthikeyan noch von Platz vier aus den Punkten gefallen und stinksauer war, zeigte sich der Titelverteidiger in China nun wieder zuversichtlich. "Ich denke, es war ein ganz guter Tag für uns. Es fühlt sich insgesamt besser an", sagte Vettel.

Glock rast in Reifenstapel

Für Timo Glock endete das Training in einem Reifenstapel und mit einer leicht lädierten Hand.

Für Timo Glock endete das Training in einem Reifenstapel und mit einer leicht lädierten Hand.

(Foto: AP)

Bei nasskaltem Wetter und wolkenverhangenem Himmel sorgte Marussia-Pilot Timo Glock für einen Aufreger, als er zur Hälfte des zweiten Trainings am Nachmittag von der Strecke abkam und in einen Reifenstapel sauste. "Keine Ahnung, was passiert ist. Ich kam in der ersten Kurve an und das Auto fuhr einfach geradeaus weiter. Wir hatten einige neue Teile am Auto. Ich hoffe, dass die dabei nicht kaputt gegangen sind", sagte der 30-Jährige.

Über Boxenfunk hatte er zuvor über Schmerzen geklagt. Anschließend gab er indes Entwarnung. "Mir geht es gut, kein Problem. Zuerst kam es mir so vor, als hätte ich Schmerzen in der linken Hand."

Quelle: ntv.de, dpa

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