Nur zwei Kilometer vom Stadion Bombenalarm vor EM-Spiel in Rom
16.06.2021, 23:22 Uhr
Das Spiel in Rom ist nicht gefährdet.
(Foto: Pool via REUTERS)
Alarm in Rom: Vor dem EM-Spiel zwischen Italien und der Schweiz rückt ein Bombenräumkommando aus. Ein Autobesitzer hat einen Sprengsatz an seinem Wagen gefunden. Eine Verbindung zur Fußball-EM besteht entgegen erster Befürchtungen nicht.
Ein Autobomben-Alarm hat in Rom vor dem EM-Spiel für Straßensperrungen und Aufregung gesorgt. Wenige Stunden vor Anpfiff des Spiels zwischen Italien und der Schweiz wurde an einem Auto in der Nähe des Stadions eine Autobombe entdeckt. Der "Corriere della Sera" berichtete, das Fahrzeug habe im Stadtteil Prati gestanden, nur zwei Kilometer vom Olympiastadion entfernt.
Gegen 17:40 Uhr sei die Polizeizentrale über ein Auto mit verdächtigen Drähten in der Via Tito Spiri informiert worden. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits viele EM-Fans unterwegs, teils auf dem Weg ins Stadion, teils in den Cafés und Restaurants der Stadt. Umliegende Straßen wurden gesperrt.
Berichten zufolge handelte es sich um einen handgefertigten Sprengsatz mit Schießpulver und Bolzen. Laut der Zeitung "La Repubblica" hatte der Wagenbesitzer am Nachmittag die Polizei über die Entdeckung informiert. Aufgrund der Nähe zum Stadion schlossen Medien anfangs mögliche Bezüge zur Fußball-EM nicht aus.
Allerdings soll es sich laut "Corriere dello Sport" wahrscheinlicher um eine Privatfehde handeln. Der Wagenbesitzer ist Lokalpolitiker Marco Andrea Doria, der Chef der Behörde für die Sanierung von Parks und historischen Villen. Wegen seiner beruflichen Aufgabe soll er schon früher Drohungen erhalten haben. Über die Hintergründe des aktuellen Vorfalls machten die Behörden bislang keine Angaben.
Der Sprengsatz in einer Spraydose sei nicht explodiert und von Experten entschärft worden, schrieb die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi nannte den Fund der Bombe auf Twitter eine "sehr ernste Angelegenheit". Sie bekundete dem potenziellen Anschlagsopfer ihre Solidarität.
Quelle: ntv.de, ara/dpa