Erlesener Kreis mit Uwe Seeler Messi trifft bei der Blamage historisch wertvoll
22.11.2022, 16:34 Uhr
Lionel Messi erlebte einen frustrierenden Nachmittag.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Lionel Messi erlebt gegen Saudi-Arabien eines der bittersten Spiele seiner langen, erfolgreichen Karriere. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft verliert der Titelfavorit gegen den krassen Außenseiter. Messis eigener Treffer für die Geschichtsbücher wird zur Randnotiz.
Argentiniens Superstar Lionel Messi ist mit seinem Treffer gegen Saudi-Arabien in einen elitären Kreis vorgestoßen. Der 35-Jährige ist erst der fünfte Fußballer, der bei vier Weltmeisterschaften ein Tor erzielte. Vor ihm war dieses Kunststück nur Cristiano Ronaldo (Portugal), Miroslav Klose, Uwe Seeler (beide Deutschland) und Pelé (Brasilien) gelungen. Für Messi war das 1:0 per Foulelfmeter (10.) das siebte Tor im 20. WM-Spiel, nur 2010 war er ohne Treffer geblieben. Angeführt wird die "ewige" Torjägerliste der WM weiter von Klose, der 2002 (5), 2006 (5), 2010 (4) und 2014 (2) insgesamt 16 Treffer erzielte. Um seinen Rekord muss Klose in diesem Jahr nicht fürchten: Von den in Katar aktiven Spielern steht DFB-Angreifer Thomas Müller bei zehn Treffern, Cristiano Ronaldo traf sogar wie nun Messi erst siebenmal.
Der Einzug in den Kreis der besonderen Torjäger wird dem Superstar jedoch reichlich egal sein: Die Saudi-Araber konterten den Rückstand kurz nach der Halbzeit durch zwei Treffer binnen weniger Minuten und gewannen 2:1. Die Pleite für den mit großen Ambitionen gestarteten zweimaligen Weltmeister darf schon jetzt als eine der größten Sensationen der langen WM-Geschichte gelten. 36 Spiele hatte die argentinische Nationalmannschaft zuvor nicht verloren, im Sommer vergangenen Jahres hatten sie die Copa América gewonnen. Messi hatte im Vorfeld der Partie verkündet, im aktuellen Kader Parallelen zur Mannschaft, die vor gut acht Jahren in Brasilien erst im Finale an Deutschland gescheitert war, zu sehen. "Die Mannschaft erinnert mit sehr an die von 2014, die sehr vereint war und der klar war, was sie auf dem Platz zu tun hatte."
Jetzt muss der vielfache Weltfußballer fürchten, sich bei seiner letzten Weltmeisterschaft mit einem Debakel zu verabschieden: "Es gibt keine Entschuldigung. Wir müssen nun vereinter sein, als je zuvor", sagte der 35-Jährige nach der peinlichen Pleite. "Jetzt müssen wir zeigen, dass wir eine echte Mannschaft sind." Noch besteht bei Spielen gegen Mexiko und Polen allerdings die Chance, es besser zu machen und Punkte für den Einzug ins Achtelfinale zu sammeln. "Es ist eine Situation, in der wir schon lange nicht mehr waren", sagte Messi und nannte die Niederlage gegen die furios kämpfenden Männer aus Saudi-Arabien einen "schweren Schlag für uns alle". Niemand bei den Argentiniern habe "damit gerechnet, so zu starten". In der Gruppe C warten noch Mexiko und Robert Lewandowskis Polen auf die Argentinier.
Quelle: ntv.de, ter/sid/dpa