Fußball

Die skurrilen Pläne der Fifa Adidas-Chef lehnt WM-Wahnsinn ab

Adidas-Chef Kaspar Rorsted

Adidas-Chef Kaspar Rorsted

(Foto: picture alliance / Daniel Karman)

Die FIFA hat einen Traum. Sie möchte gerne alle zwei Jahre eine Fußball-Weltmeisterschaft ausrichten. Dafür bekommt sie massiven Gegenwind. Nun auch von Adidas. Der Chef spricht sich klar gegen die Pläne aus und kann sein Veto sehr vernünftig begründen.

Adidas-Chef Kaspar Rorsted lehnt Pläne für Fußball-Weltmeisterschaften im Zwei-Jahres-Rhythmus ab. Von einer WM alle zwei Jahre halte er nichts, sagte der 59 Jahre alte Däne im Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung". Rorsted verwies auf die kontinentalen Wettbewerbe wie die Europameisterschaft und auch die Südamerika-Meisterschaft. "Man sollte auch Platz für anderes lassen", sagte Rorsted.

Dies gilt für ihn über den Fußball hinaus, obwohl er nach eigenen Worten leidenschaftlicher Fußballfan ist. "Ich finde es wichtig, dass nicht nur Fußball im Fernsehen gezeigt wird, sondern auch Biathlon, Skifahren, Tennis oder Handball. Wenn man da nur ein Produkt massenhaft reindrückt, ist das für kein Produkt gut", betonte der Adidas-Vorstandsvorsitzende. Eine Arbeitsgruppe des Fußball-Weltverbandes FIFA hatte zuletzt Pläne für eine Verkürzung des WM-Rhythmus präsentiert, die insbesondere in Europa und Südamerika auf Ablehnung stoßen. Unter anderen hatten sich viele Funktionären und Trainer aus der Bundesliga gegen den WM-Wahnsinn gestellt.

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Auch gegen die praktisch inzwischen gescheiterte Einführung einer Super League europäischer Top-Klubs sprach sich Rorsted aus, auch wenn sie für sein Unternehmen finanziell wahrscheinlich attraktiv sei. Die Wettbewerbe sollten keine elitären Veranstaltungen sein, die nur im Fernsehen zu sehen seien. "Für uns ist wichtig, dass Kinder Zugang zu den Stadien haben und ihre Stars sehen, nicht häufig, aber ab und zu", erklärte er.

Mit Blick auf die langwierigen Querelen beim Deutschen Fußball-Bund, der derzeit erneut einen neuen Präsidenten sucht, bemerkte Rorsted grundsätzlich, es sei nicht die Aufgabe, die Partner öffentlich zu beurteilen. "Wir sagen unsere Meinung intern und nur sehr selten extern. Letzteres haben wir gemacht, als wir dieses Jahr zum DFB gesagt haben, der Fokus solle mehr auf Fußball und weniger auf Interna liegen", sagte Rorsted.

Quelle: ntv.de, tno/dpa

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