Zuviele Millionen für Mittelmaß Allofs kritisiert Magath & Co.
01.03.2013, 11:50 Uhr
Klaus Allofs hat in Wolfsburg ein reiches Spielererbe zu verwalten.
(Foto: dapd)
Viel Geld ausgeben will der VfL Wolfsburg auch mit Manager Klaus Allofs - allerdings nur noch für außergewöhnliche Profis. Klasse statt Masse lautet das neue Einkaufsmotto. Vor allem unter Felix Magath war das nicht so. Als Nachtreten will Allofs das nicht verstanden wissen.
Klaus Allofs hat die Einkaufspolitik seiner Vorgänger beim Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg kritisch gewürdigt. "In der Vergangenheit haben wir leider im mittleren Bereich oder vielleicht im unteren Bereich zu viel Geld ausgegeben", sagte der VfL-Geschäftsführer im TV-Sender Sport 1. "Das sollten wir versuchen zu ändern." Allofs war Ende des Vorjahres als Nachfolger von Felix Magath geholt worden. Zuvor waren unter anderem Armin Veh, Jürgen Marbach und Dieter Hoeneß für Transfers in Wolfsburg zuständig.
Den Vorwurf von Magath, er würde seine Vorgänger schlecht machen, wies Allofs jedoch verwundert zurück. "Ich bin einmal gefragt worden, ob ich ein bestelltes Feld vorgefunden habe. Und da kann man - ohne dass es bedeutet, Dreck hinterherzuwerfen - sagen: nein", sagte Allofs: "Ein bestelltes Feld bedeutet, dass man nur noch ernten muss. Und das ist natürlich nicht der Fall. Wenn alles gut gelaufen wäre, dann wären wir beide (Allofs und Trainer Dieter Hecking/Anm. d. Red.) jetzt nicht beim VfL."
Zuvor hatte sich Magath beschwert, dass beim VfL "nachgetreten" werde. "So eine Entscheidung wie meine Entlassung wird von Vereinsvertretern getroffen. Das ist auch in Ordnung. Dass allerdings meinen loyalen Geschäftsstellen-Mitarbeitern und mir anschließend noch Dreck hinterhergeworfen wird, verstehe ich überhaupt nicht", hatte Magath im Interview mit der Tageszeitung "Welt" gewettert.
Zumal die Magath'sche Transferpolitik nicht gänzlich abgeschafft wird. Laut Allofs sind beim VfL weiter teure Neuzugänge zu erwarten: "Für Qualität und für außergewöhnliche Spieler, für die Zuschauer auch ins Stadion kommen, muss man weiterhin Geld ausgeben. Und das werden wir auch tun", kündigte er an. Starspieler Diego soll weiter für den VfL spielen, nach Vertragsschluss zum Ende der kommenden Saison aber nur bei sportlichem Erfolg. "Wenn unsere Entwicklung so positiv ist, wie wir uns das vorstellen, dann werden wir auch darüber reden können, ob es über 2014 hinaus weiter zusammen geht", erklärte Allofs.
Das Geld ist bei der VW-Tochterfirma offensichtlich weiter kein Problem. "Für uns steht ganz klar im Vordergrund, dass wir sportlichen Erfolg haben wollen. Und dafür werden wir alles tun. Ich will nicht sagen, dass die finanzielle Seite grundsätzlich an zweiter Stelle steht, aber in dieser Sache ganz sicher."
Quelle: ntv.de, dpa