Fußball

Sponsor heuert Security an BVB-Fans verhöhnen Versicherungsboss im Stadionstreit

Seit 1974 spielt der BVB im Westfalenstadion, das seit 2005 einen anderen Namen trägt.

Seit 1974 spielt der BVB im Westfalenstadion, das seit 2005 einen anderen Namen trägt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Vor dem wichtigen Bundesliga-Spiel gegen Frankfurt ist ganz Dortmund in Aufruhr. Nicht nur, weil der BVB weiter nach der ersten Meisterschaft seit 2012 greift. Nein, auch ein bizarrer Streit um den Namen des Stadions bewegt die Stadt. Ein Sponsor heuert Security an, die Fans bleiben kreativ.

Heimspiel in Dortmund. Immer noch ist unklar, wo das Spiel von Borussia Dortmund ausgetragen wird. Im Westfalenstadion oder doch im Signal Iduna Park. Über genau diese Frage war in dieser Woche ein riesiger Streit zwischen den Fans und der Versicherung entbrannt, ausgelöst durch den Vorstandsvorsitzenden der Signal Iduna, Ulrich Leitermann. Ein Banner vor der Versicherungszentrale legte sich dabei schon am frühen Samstag fest: Das Bundesliga-Spiel gegen Eintracht Frankfurt findet demnach im Westfalenstadion statt.

"Eigentor des Jahres" hieß es auf dem Banner mit dem Schriftzug "Für immer Westfalenstadion", das für kurze Zeit in einem Fußballtor auf einer Wiese vor der Versicherungszentrale hing. Das Banner wurde alsbald entfernt und durch das dort ursprünglich platzierte Plakat "Ihr habt den Adler auf der Brust, aber wir die Süd im Rücken" ersetzt. Über die Urheber der Aktion ist nichts bekannt.

Wie das Lokalradio Radio 91.2 berichtete, hatte die Versicherung mit Hauptsitz nahe dem Dortmunder Stadion bereits am Donnerstag einen Sicherheitsdienst beauftragt, das Gebäude der Signal Iduna zu beschützen. Dabei handle es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, hieß es. Eine konkrete Drohung gegen den Konzern habe es nicht gegeben. Das Banner vor der Zentrale habe nach derzeitigem Ermittlungsstand keine strafrechtliche Relevanz, erklärte ein Sprecher der Polizei Dortmund gegenüber ntv.de. Man sei jedoch für den weiteren Verlauf des Tages sensibilisiert.

Folgen weitere Aktionen beim Abendspiel?

Versicherungsboss Leitermann hatte in einem bemerkenswerten Interview mit der Lokalzeitung "Ruhr Nachrichten" die Fans von Borussia Dortmund für eine weltweit beachtete Choreografie vor dem Spiel gegen Union Berlin kritisiert. Die hatten wie jedes Jahr an die offizielle Eröffnung des Dortmunder Stadions mit dem Namen Westfalenstadion am 2. April 1974 erinnert. Auch wenn die Namensrechte seit 2005 bei der Signal Iduna liegen, hält sich der alte Name weiterhin.

Leitermann hatte die Choreografie als "heftigen Rückschlag" für die Versicherung bezeichnet und sich unversöhnlich gezeigt. Seine Aussagen hatten nicht nur bei den BVB-Fans, sondern deutschlandweit auch bei nahezu allen Medien für Verwunderung gesorgt. Auch Fankultur-Forscher Harald Lange war den Fans in der "Rheinischen Post" zur Seite gesprungen. "Sie haben ein klares Statement für den Stadionnamen gesetzt. Das ist für mich aus Fankultur-Sicht nachvollziehbar", hatte er über die Choreografie gesagt.

Bis 2031 ist Signal Iduna mindestens noch Namensgeber für das Dortmunder Stadion, das nicht mehr Westfalenstadion heißen soll. Zudem ist die Versicherung mit rund sechs Prozent an der KGaA der Borussia beteiligt und zählt somit zu den großen Sponsoren des Bundesligisten. Vorerst sind die Fronten zwischen dem Unternehmen und den Fans des BVB jedoch verhärtet. Von den BVB-Fans auf der Dortmunder Südtribüne wird beim Spiel gegen Eintracht Frankfurt eine Antwort auf Leitermanns Aussagen erwartet. Der Name Westfalenstadion dürfte dabei eine große Rolle spielen.

Quelle: ntv.de, sue

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen