Allerdings mit Einschränkung Baumgart erlaubt Kölner Profis das Rauchen
13.07.2021, 13:25 Uhr
Ganz entspannt.
(Foto: imago images/Herbert Bucco)
Steffen Baumgart ist der neue Trainer beim 1. FC Köln, der 49-Jährige überrascht mit einer Aussage. Nämlich, dass er kein Problem damit hätte, wenn sich einer seiner Bundesliga-Fußballer in der Kabine eine Zigarette anstecken würde. Eine klare Empfehlung schickt er aber dennoch mit.
Die Zeiten von Profifußballern, die vor und nach dem Spiel öfter in Kneipen anzutreffen sind als auf dem Trainingsplatz, sind längst Geschichte. Namen wie Ansgar Brinkmann, Mario Basler, Walter Frosch sind zwar auf ihre ganz eigene Art und Weise legendär, aber eben allesamt mit ihrem Verständnis von Leistungssport während der aktiven Karriere auch ein Relikt vergangener Zeiten. Zu umfassend ist das Wissen, wie schädlich Rauchen und Trinken für das Ziel sind, die bestmögliche Leistung zu erbringen. Der moderne Profifußball ist zwar weiterhin ein Teamsport, aber oftmals eben ausgeführt von einer Auswahl an Menschen, die sich mit Selbstoptimierung auszukennen scheinen.
Durchaus überraschend ist es daher, dass der Trainer eines Fußball-Bundesligisten seinen Profis öffentlich erlaubt, sich die eine oder andere Zigarette anzustecken. Genau das aber tut Steffen Baumgart, der neue Mann an der Seitenlinie des 1. FC Köln. "Wer rauchen will, soll rauchen", allerdings verbunden damit, dass es gut wäre, "wenn sie es nicht vor dem Bus machen würden", wie er der "Bild"-Zeitung sagte. Sogar wenn ein Spieler meine, er müsse "nach dem Spiel hinten in der Ecke in der Kabine eine rauchen, gehe ich nicht hin und mache einen Lauten", so der 49-Jährige.
Das klingt im ersten Moment verrückt. Ziemlich sicher aber ist es ein Appell Baumgarts an die Eigenverantwortung seiner Mannschaft, die nach dem Klassenerhalt unter seinen Vorgängern Markus Gisdol und Friedhelm Funkel auch in der kommenden Saison wieder gegen den Abstieg zu spielen scheint. Denn Baumgart, der vom SC Paderborn in die Rheinmetropole gewechselt ist, ist bekannt für seinen aggressiven und pressing-intensiven Spielstil, der mit viel harter Laufarbeit verbunden ist. Was mit regelmäßigem Konsum von Nikotin und Alkohol nur schwer zu vereinbaren ist. Aber ein Verbot zu erteilen, das fände Baumgart "albern".
Stattdessen appelliert der ehemalige Stürmer an sein Team. "Sie müssen dafür sorgen, dass sie auf dem Platz fit und klar sind", sagt Baumgart und macht eine klare Ansage: "Bei der Arbeit verstehe ich keinen Spaß." Er habe es jedoch mit erwachsenen Menschen zu tun, manche von ihnen schon Familienväter mit Verantwortung. Denen stelle er frei, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Es ist allerdings stark davon auszugehen, dass niemand sich dem blauen Qualm hingibt.
Wenn doch, dürfte er aufgrund der dadurch tendenziell geminderten Leistungsfähigkeit in Baumgarts Planungen einen schwierigeren Stand haben. Vier Wochen sind es noch bis zum Kölner Bundesliga-Auftakt am 15. August gegen Hertha BSC, eine Woche vorher trifft der Klub im Pokal auf Carl Zeiss Jena. Ein echter Härtetest steht schon an diesem Samstag an, nämlich gegen den FC Bayern München, der bekanntermaßen seit neun Jahren am Saisonende immer Tabellenführer und damit Meister der Bundesliga war.
Quelle: ntv.de, tsi