Fußball

Nicht mehr lange bis zum Showdown Bayern und BVB heiß

Das Team von Jürgen Klopp hat nur noch drei Punkte Vorsprung.

Das Team von Jürgen Klopp hat nur noch drei Punkte Vorsprung.

(Foto: dpa)

Nicht mehr lange bis zum Gipfel der Giganten: Am Mittwoch empfängt Borussia Dortmund den FC Bayern München. Es könnte das entscheidende Spiel im Endspurt um die Deutsche Meisterschaft sein. Doch weder Sticheleien noch Psychotricks sind zu hören. Stattdessen herrscht zwischen den Teams vornehme Stille - die Ruhe vor dem Sturm?

Ganz Fußball-Deutschland blickt voller Spannung auf den Meister-Gipfel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München. Es könnte das entscheidende Spiel um die Meisterschaft sein. Trotzdem blieben die sonst üblichen Scharmützel beider Teams bislang aus. Meister und Rekordmeister halten vornehm zurück. "Ich bin jetzt so lange im Geschäft, ich habe verstanden, dass man am Mikrofon keine Punkte holt. Und dass man auch durch wiederholtes Aufblähen der Backen nicht viel glaubwürdiger wird, wenn es hinterher nicht eintrifft", sagte etwa Dortmunds Präsident Reinhard Rauball nach dem 3:1 des BVB beim VfL Wolfsburg.

Auch bei Jürgen Klopps Meistertruppe zählt allein die Vorfreude. "Das ist erneut 'mia san mia' gegen 'wir sind Fußball'. Das ist hochspannend", erklärte Klopp. "Wir wollen den 80.000 ein Spektakel bieten."

Mit einem Sieg beim Meister können die Bayern selbst wieder die Tabellenspitze übernehmen. Kassieren die Münchner erneut eine Pleite, ist die Chance auf den 23. Titel wohl dahin. "Wir müssen verhindern, dass wir verlieren", sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge entsprechend. Man dürfe sich deshalb in diesem "Gigantengipfel keinen Fehler erlauben, weil es sein kann, dass das dieser eine Fehler zu viel ist und du als Verlierer vom Platz gehst".

Klopp: Keine Vorentscheidung

Klopp gefiel es ganz und gar nicht, dass sein Abwehrchef Mats Hummels von einer Vorentscheidung im Titelkampf sprach, sollte Dortmund auch das vierte Bundesligaspiel gegen die Bayern in Serie gewinnen. "Wir sind nicht blöd. Das ist keine Vorentscheidung. Eine Vorentscheidung hat noch nirgends im Sport eine Relevanz gehabt. Natürlich hätte ich nach dem Spiel lieber sechs Punkte Vorsprung. Aber auch dann hätte ich nicht im Ansatz das Gefühl, durch zu sein", meinte Klopp.

Das schwere Restprogramm, die engagierten kommenden Gegner, das bevorstehende Derby gegen Schalke 04 - Klopp führte einige Gründe an. Was er allerdings nicht anführte, ist die Statistik: Noch nie hat eine Mannschaft in der Bundesliga nach dem 30. Spieltag einen Sechs-Punkte-Vorsprung verspielt.

Auch Bayerns Sportdirektor Christian Nerlinger wollte vor dem "Fußballfest" von einer "Kampfansage" nichts wissen, als er erklärte, dass die Bayern die letzten neun Spiele "in einer beeindruckenden Art und Weise" gewonnen hätten. Dies sei nur eine "Feststellung". Aber immer fügte er an, dass der FC Bayern "auf der Titelgeraden" schon so selbstbewusst sei, "um zu sagen, dass wir diesen Titelendspurt für uns entscheiden". Dafür müsste in Dortmund aber "jeder Spieler über sich hinauswachsen", wie Bastian Schweinsteiger verdeutlichte.

Der Mittelfeldchef der Bayern ist rechtzeitig schmerzfrei zurück. Gegen Augsburg durfte er erstmals seit seiner Sprunggelenksverletzung aus dem Februar wieder in der Münchner Startelf ran. "Ich fühle mich 100 Prozent gesund und das ist das Wichtigste", sagte Schweinsteiger. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich über 90 Minuten Kraft habe. Aber es hätte auch noch länger gehen können."

Watzke: Hoeneß nicht ernst nehmen

Beim BVB wurden die Münchner Sticheleien vergangener Wochen sowieso eher mit Amüsement hingenommen. "Mit Psychostrategien gewinnst du kein Spiel. An uns prallt es definitiv ab. Man sieht es auch an den Resultaten. Unsere Spieler lachen sich darüber kaputt", sagte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke und wandte sich speziell an Bayern-Präsident Uli Hoeneß: "Ich schätze ihn ja total, aber deshalb muss man trotzdem nicht alles ernst nehmen, was er sagt. Das ist auch schon mal widersprüchlich." Für Watzke zählen allein Taten auf dem Platz und da ballern die Torjäger beider Clubs derzeit in Meisterform.

Sowohl Münchens Torjäger Mario Gomez als auch Dortmunds Stürmerstar Robert Lewandowski trafen am Samstag gleich doppelt, doch die Torjägerkrone spielt für beide im heißen Kampf um den Titel nur eine untergeordnete Rolle. Ob es eine schlechte Nachricht für ihn sei, dass Gomez zweimal getroffen habe, wurde Lewandowski nach seinen beiden Toren beim 3:1-Erfolg beim VfL Wolfsburg gefragt. "Ja, weil die Bayern dadurch gewonnen haben", sagte Polens Spieler des Jahres gewohnt zurückhaltend.

Quelle: ntv.de, dsi/sid/dpa

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