"Seine Karriere als Trainer? Kurz" Benitez greift Klinsmann an
13.12.2009, 12:21 UhrNach der Rundumkritik von Jürgen Klinsmann am FC Liverpool hat Reds-Trainer Rafael Benitez zurückgeschlagen. "Ich dachte, Klinsmann sei ein Marketing-Experte? Seine Karriere als Trainer? Kurz", sagte Benitez sarkastisch über den Schwaben, der in einzelnen englischen Medien als sein möglicher Nachfolger gehandelt wird.
"Kritik gibt es immer, aber ich höre nicht hin. Ich drehe einfach die Lautstärke des Fernsehers herunter." Klinsmann hatte dem Team vom Benitez nach dem verkorksten Saisonstart und dem frühen Scheitern in der Champions League im Sender "Sky Sports" unter anderem Mängel in Sachen Tempo, Kreativität, Passsicherheit, Beständigkeit und spielerischer Qualität vorgehalten.
"Es mangelt an Spielfluss und an Kreativität. Es fehlt eine echte Nummer zehn und ein Weltklassestürmer neben Fernando Torres", wurde Klinsmann im "Daily Telegraph" zitiert, "es zeigt sich auch in der Premier League, dass sie nicht die Konstanz haben, mit den großen Teams mitzuhalten." Man dürfe nicht den ganzen Druck nur auf den Schultern von Torres und Mittelfeld-Star Steven Gerrard verteilen. Die Äußerungen haben zusätzliche Brisanz, da sich die amerikanischen Liverpool-Besitzer Tom Hicks und George Gillett im November 2007 hinter dem Rücken von Benitez mit Klinsmann getroffen hatten, um ein eventuelles Engagement des Deutschen auszuloten. Am Ende ging Klinsmann im Sommer 2008 dann nach München.
Benitez wischte Klinsmanns Kritik ebenso zur Seite wie die des früheren Liverpool-Trainers Graeme Souness, der vor einem "Zusammenbruch" gewarnt hatte. "Beide haben fantastische Leistungen als Trainer vorzuweisen", meinte der Spanier ironisch. Ob sich Klinsmann mit seinen Äußerungen als möglicher Coach in Liverpool ins Gespräch bringen will, interessiere ihn nicht, meinte Benitez.
Quelle: ntv.de, dpa