Fußball

Erneute Kandidatur angekündigt Blatter will Fifa-Präsident bleiben

Er will die neue Fifa aufbauen - der seit 1998 amtierende Joseph Blatter.

Er will die neue Fifa aufbauen - der seit 1998 amtierende Joseph Blatter.

(Foto: picture alliance / dpa)

Proteste in Brasilien, Korruptionsvorwürfe um die WM-Vergabe in Katar - Fifa-Präsident Blatter muss sich einiges an Kritik gefallen lassen. Doch den 78-Jährigen kümmert das wenig. Er will noch einmal kandidieren.

Joseph S. Blatter will's wissen: Ungeachtet des Widerstands aus Europa und der gravierenden Probleme im Fußball-Weltverband hat der 78-Jährige seine erneute Kandidatur für die Fifa-Präsidentschaft angekündigt. Am 29. Mai 2015 will er sich in seine dann fünfte Amtszeit wählen lassen. Das bestätigte der streitbare Schweizer auf dem 64. Fifa-Kongress in Sao Paulo.

"Ich bin bereit", rief Blatter den Vertretern der 209 Fifa-Mitgliedsverbände zu und erntete Applaus: "Meine Mission ist noch nicht vorbei: Zusammen werden wir die neue Fifa aufbauen." Allerdings hatte er bereits am Dienstag heftigen Gegenwind zu spüren bekommen.

Aus dem Kreis der 53 Vertreter der Europäischen Fußball-Union (Uefa) mit DFB-Präsident Wolfgang Niersbach wurde dem Fifa-Boss in aller Deutlichkeit von einer erneuten Kandidatur abgeraten. Niersbach brachte Uefa-Chef Michel Platini bereits als Nachfolger ins Spiel. "Ich halte ihn für den geeignetsten", sagte Niersbach: "Blatter hat sehr viel Gutes geleistet, aber dieser Übergang bietet sich an - sofern Michel geneigt ist. Platini ist seit 1998 in der Funktionärswelt drin."

Vor allem der Umgang mit der "Katargate"-Affäre, die im Zuge der Ermittlungen von Chefermittler Michael Garcia nach der WM in Brasilien zu einem schweren Beben auf der Fifa-Funktionärseben führten könnte, sowie die Unruhen im WM-Gastgeberland hatten Blatter und die Fifa in den vergangenen Wochen schwer ins Wanken gebracht. "Viele Uefa-Mitglieder wären darüber nicht glücklich. Sie finden, die Fifa hat einen schlechten Ruf und es muss etwas getan werden und das kann nicht passieren solange Herr Blatter da ist", hatte der Brite Gregory Dyke vor der Vollversammlung der Fifa-Mitglieder gesagt.

Quelle: ntv.de, vpe/sid

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