Wasserschlacht in Tokio Brasilianer schießt das schönstmögliche Tor
29.01.2020, 20:46 UhrDie Asiatische Fußball-Champions-League gehört normalerweise nicht zum Standardprogramm europäischer Fans. Vielleicht sollte sich das ändern: In Japans Hauptstadt Tokio erzielt ein Brasilianer eben dort ein ganz besonderes Tor trotz schlimmer Bedingungen. Oder eben deshalb?
Im Fußball gibt es die Phrase, eine Mannschaft sei gegen ihren Gegner "untergegangen", wahlweise kann man bei einer hohen Niederlage auch "Baden gehen". In Mitteleuropa ist das in der Regel bildlich zu verstehen, in der Asiatischen Fußball-Champions-League ist es aber tatsächlich so gekommen - und betroffen waren gleich beide Teams. Kurios: Das vom anhaltenden Regen nahezu weggespülte Spiel zwischen Ceres Negros von den Philippinen und Japans Vizemeister FC Tokyo endete trotz widriger Bedingungen mit einem sehenswerten Traumtor. Und das war gleichzeitig ein Kraftakt und ein Kabinettstückchen.
Es läuft die 89. Spielminute im Playoff-Spiel zur Teilnahme an der Gruppenphase, als sich der Brasilianer Adailton da Silva tief in der eigenen Hälfte den Ball schnappt und sich auf den Weg macht. Immer wieder bleibt der Ball in Pfützen liegen, das Wasser spritzt und Ballkontrolle ist eine Illusion. Außer für den Stürmer des FC Tokyo, der als Einziger die Elemente zu beherrschen scheint und für sich nutzbar macht. Kurz vor dem Strafraum bremst zum letzten Mal auf diesem langen Weg zur Entscheidung das Wasser den Angriff, der philippinische Torwart ahnt es nicht - und der Rest ist ein wunderschönes Tor zum 2:0 unter furchtbaren Bedingungen.
Sekunden bevor sich Adailton in Richtung des Tores der Ceres Negros aufmachte, blieb ein erhoffter Elfmeterpfiff aus, der dem Außenseiter die große Chance auf den Ausgleich hätte bringen sollen. Die Mannschaft des ehemaligen Fürthers Stephan Schröck spielte seit der 79. Minute in Überzahl um den erstmaligen Einzug in die finale Phase des wichtigsten Vereinswettbewerbs Asiens. Schröck, der 16 Nachwuchsländerspiele für den DFB bestritten hatte und seit 2011 Nationalspieler der Philippinen ist, konnte seinem Team in der Wasserschlacht von Tokio verletzungsbedingt nicht helfen. Ceres Negros wären die erste Mannschaft von den Philippinen gewesen, denen der Einzug in die Gruppenphase gelungen wäre.
Quelle: ntv.de, ter