Fußball

Verfassungsbruch? "Grober Unsinn" Bremer Innensenator keilt gegen die Liga

Bei Risikospielen wie dem Nordderby Werder gegen den HSV sind in Bremen bis zu 1200 Beamte im Einsatz.

Bei Risikospielen wie dem Nordderby Werder gegen den HSV sind in Bremen bis zu 1200 Beamte im Einsatz.

(Foto: dpa)

Die Kanonade aus Sport und Politik hat gesessen, nun ist das Land Bremen an der Reihe: Innensenator Ulrich Mäurer verteidigt seine Pläne, die DFL an den Kosten für Risikospiele von Werder Bremen zu beteiligen. Markige Worte lässt auch er nicht vermissen.

Bremens Innensenator Ulrich Mäurer hat die Kritik aus Politik und Sport an seiner angestrebten Kostenbeteiligung der Bundesligavereine an Polizeieinsätzen bei Fußballspielen zurückgewiesen. Die Pläne schienen "einer Majestätsbeleidigung gleichzukommen", sagte der SPD-Politiker in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung".

Vor allem das Argument der Deutschen Fußball Liga (DFL), der Vorstoß sei verfassungswidrig, brachte Mäurer geradzu in Rage. "Ich kenne mich auch etwas aus in der Verfassung. Aber diese Behauptung halte ich für groben Unsinn." Die DFL hatte erklärt, die Sicherheit rund um die Stadien seien Aufgabe des Staates, die über Steuern finanziert würde. Mäurer entgegnete, das bedeute nicht, dass das Land Bremen keine Gebühren erheben dürfe. "Sie zahlen ja auch Lohnsteuer und müssen Gebühren bezahlen, für Abwasser und anderes."

"Das spricht Bände"

Mäurer will der DFL in Zukunft die Mehrkosten für Polizeieinsätze bei sogenannten Risikospielen in Rechnung stellen. "Wir sind nicht in der Lage, die vielen Tausend Überstunden zu bezahlen, die in den letzten Jahren angefallen sind. Und wir sehen auch nicht, dass sich die Entwicklung bessert, im Gegenteil. Deswegen halten wir es für angemessen, dass die DFL sich an den Kosten beteiligt", sagte er. Die Summe bezifferte auf 300.000 Euro pro Risikospiel.

Der Vorstoß hatte im organisierten Sport für massiven Widerstand gesorgt. Der DFB wird der Stadt sogar bis auf Weiteres alle Länderspiele entziehen. "Das soll wohl heißen - jetzt zeigen wir mal Bremen, wer mit wem hier tanzt. Ich finde, dieses Vorgehen spricht Bände", so Mäurer.

Quelle: ntv.de, cba/dpa/sid

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