"Viel, viel mehr erwartet" Bundestrainer Hrubesch geht DFB-Talent scharf an
14.02.2024, 18:54 Uhr
Horst Hrubesch ist mit Lena Lattweins Leistungen nicht einverstanden.
(Foto: IMAGO/Eibner)
Im deutschen Aufgebot für die Nations-League-Finalrunde fehlt Lena Lattwein. Bundestrainer Horst Hrubesch legt offen, dass die Wolfsburgerin ihr Potenzial aktuell nicht annähernd ausnutzt. Auch ein Ex-Bayern-Star fehlt in Frankreich. Und auch dafür nennt Hrubesch gute Gründe.
Interimsbundestrainer Horst Hrubesch hat seinen Verzicht auf Mittelfeldspielerin Lena Lattwein für die Finalrunde um die Olympia-Teilnahme mit deutlichen Worten begründet. "Für mich spielt sie eigentlich nicht das, was sie spielen kann", sagte Hrubesch in einer digitalen Medienrunde, von der 23-Jährigen vom VfL Wolfsburg hätte er "viel, viel mehr erwartet". Angesichts des großen Angebots im Mittelfeld "musste ich mich entscheiden und habe mich gegen Lena entschieden."
Tor: Ann-Katrin Berger (FC Chelsea), Merle Frohms (VfL Wolfsburg), Stina Johannes (Eintracht Frankfurt)
Abwehr: Sara Doorsoun, Sophia Kleinherne, Pia-Sophie Wolter (alle Eintracht Frankfurt), Giulia Gwinn (Bayern München), Marina Hegering, Kathrin Hendrich (beide VfL Wolfsburg), Sarai Linder (TSG Hoffenheim)
Mittelfeld/Angriff: Jule Brand, Vivien Endemann, Svenja Huth, Lena Oberdorf, Alexandra Popp (alle VfL Wolfsburg), Laura Freigang (Eintracht Frankfurt), Klara Bühl, Linda Dallmann, Sydney Lohmann, Lea Schüller (alle Bayern München), Sara Däbritz (Olympique Lyon), Sjoeke Nüsken (FC Chelsea), Elisa Senß (Bayer Leverkusen)
Durch die große Konkurrenz auf dieser Position ist auch Lina Magull wie Lattwein nur auf Abruf für den Nations-League-Showdown am 23./28. Februar nominiert. Magull benötige nach ihrem Wechsel vom FC Bayern zu Inter Mailand noch mehr Spielpraxis. Der 72-Jährige betonte, er habe mit den Vize-Europameisterinnen gesprochen und "spiele da immer mit offenen Karten".
Die Mittelfeldakteurinnen Magull und Lattwein waren ebenso wie Stürmerin Nicole Anyomi (Eintracht Frankfurt) und Abwehrspielerin Felicitas Rauch (North Carolina Courage/zuvor Wolfsburg) bei der EM 2022 und der WM 2023 dabei. Auch Anyomi und Rauch stehen dieses Mal nicht im 23-köpfigen Aufgebot von Hrubesch. Als Neuling dabei ist die Wolfsburger Stürmerin Vivien Endemann. Außerdem kehrt nach langer Zeit Abwehrspielerin Pia-Sophie Wolter (Frankfurt) zurück.
Hrubesch zeigte sich mit Blick auf die endlich einmal entspannte Personallage "froh und glücklich, dass wir aus dem Vollen greifen konnten" und lobte die Arbeit der Vereine in der Winterpause. Unter anderem sind Lena Oberdorf (VfL Wolfsburg) und Lea Schüller (FC Bayern) nach überstandenen Blessuren wieder an Bord, wenn es im Kampf um die zwei verbliebenen Paris-Tickets zunächst in Lyon (21 Uhr/ARD und im Liveticker bei ntv.de) gegen die Französinnen geht.
Die DFB-Frauen besitzen dank der Auslosung eine Doppelchance, da Frankreich als Gastgeber bereits für Olympia qualifiziert ist. Bei einem Sieg gegen Les Bleues wäre die Teilnahme an den Sommerspielen sicher, bei einer Niederlage würde auch der dritte Platz reichen. Im zweiten Halbfinale trifft Weltmeister Spanien auf die Niederlande.
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa