Fußball

Drogba und Di Matteo vor dem Abschied Chelsea serviert seine Helden ab

Ein letzte Mal jubeln: Didier Drogba verlässt den FC Chelsea.

Ein letzte Mal jubeln: Didier Drogba verlässt den FC Chelsea.

(Foto: dpa)

Didier Drogba und Roberto Di Matteo sind die Protagonisten der erfolgreichsten Saison des FC Chelsea in seiner 107-jährigen Vereinsgeschichte. Ohne den Stürmer und den Trainer hätten die "Blues" nicht den FA-Cup und die Champions League gewonnen. Dennoch plant Clubbesitzer Roman Abramowitsch ohne seine Helden.

Es heißt zwar: Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Bemerkenswert wäre es dennoch, wenn der FC Chelsea nach dem größten Triumph in seiner 107-jährigen Vereinsgeschichte ausgerechnet seine verliert. Danach sieht es derzeit allerdings stark aus. Zumindest Drogba, der im Finale von München gegen den FC Bayern den Ausgleich und im Elfmeterschießen das entscheidende Tor erzielte, wird den Club verlassen. Das teilte der Verein offiziell mit. "Didier ist zweifellos eine Chelsea-Legende und wird immer Teil der Chelsea-Familie bleiben", sagte FC-Geschäftsführer Ron Gourlay. Der Stürmer pochte auf einen Zweijahres-Vertrag. Chelsea bot dem Ivorer jedoch nur einen Kontrakt über ein Jahr an. Jetzt zieht es den Ivorer wohl nach China.

Die Zukunft von Erfolgstrainer Di Matteo ist noch ungewiss. Die englischen Medien rechnen mit dem Abschied des Italo-Schweizers. Sie glauben, dass der russische Clubbesitzer Roman Abramowitsch einen Trainer mit großem Namen und neue Stars für den drei Tage alten Champions-League-Sieger sucht. Der Vorstandsvorsitzende Bruce Buck lobte den Interimscoach zwar, ein klares Bekenntnis für eine künftige Anstellung als Cheftrainer blieb indes aus.

Heynckes würde Di Matteo Dreijahresvertrag geben

Wird Trainer Roberto Di Matteo zum Abschied abgeklatscht?

Wird Trainer Roberto Di Matteo zum Abschied abgeklatscht?

(Foto: dpa)

Bayerns Trainer Jupp Heynckes würde Di Matteo einen Dreijahres-Vertrag geben. Das verwundert nicht: Immerhin fallen in dessen zweieinhalb Monate lange Amtszeit als Interimstrainer der Gewinn des FA-Cups und der Champions League. Allerdings scheint es unwahrscheinlich, dass der 41-Jährige, der laut Buck einen "großartigen Job gemacht hat" und den Spielern das Selbstvertrauen zurückgegeben habe, als Dank eine Vertragsverlängerung angeboten bekommt.

Der "Daily Star" zitiert in seiner aktuellen Ausgabe eine Abramowitsch nahe stehende Person. "Roman ist der Meinung, dass Di Mateo viel Glück hatte und eine Menge Fehler in Sachen Taktik und Aufstellung begangen hat. Die Statistik in den zwei Spielen gegen Barcelona und dem Finale gegen die Bayern zeigt, wie glücklich die Erfolge zustande kamen." Abramowitsch werde sich noch in dieser Woche entscheiden, wie es mit Di Matteo weiter gehe. Dabei sei es ihm egal, was die Öffentlichkeit denkt. "Roman ist nicht Milliardär geworden, weil er sich um die öffentliche Meinung gekümmert hat. Ihm geht es nur darum, was das richtige für den Club ist", wird die Quelle weiter zitiert.

Clubbosse zieren sich

Auch Ron Gourlay, der Geschäftsführer des Nordlondoner Traditionsvereins, will sich nicht unter Druck setzen lassen und besteht darauf, sich mit einer Entscheidung Zeit zu lassen. "Ich weiß, dass unsere Fans gerne Robbie weiter im Amt sehen würden. Wir werden jetzt analysieren, was gut und schlecht in der Saison gelaufen ist." So sehr sich die Clubbosse zieren, in der Personalie Di Matteo konkrete Fakten zu liefern, so eindringlich melden sich die Befürworter des früheren Chelsea-Profis zu Wort. Sein früherer Mitspieler und Club-Legende Gianfranco Zola sagte der BBC: "Er hat die Geschicke von Chelsea positiv beeinflusst. Egal, was passiert. Er ist schon jetzt eine Legende: Als Spieler und als Trainer."

Für den früheren Chelsea-Trainer Avram Grant, der die "Blues" 2008 bis ins Finale der Champions League gegen Manchester United geführt hatte, gibt es keinen Zweifel: "Di Matteo ist der richtige Mann für Chelsea. Es wäre nur gerecht, wenn er Trainer bleiben würde." Allerdings wird sich ein Mann wie Abramowitsch wohl kaum Gedanken machen, was gerecht ist und was nicht. Der russische Ölmagnat, der dem Club seit 2003 rund eine Milliarde Euro zur Verfügung gestellt hat, überlegt derzeit, wie er den Umbruch bewerkstelligen kann. Und dieser angestrebten Zäsur werden wohl der 34-jährige Drogba und Di Matteo zum Opfer fallen.

Quelle: ntv.de

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