Meistermacher verlässt Verein Conte hat keine Lust auf Inters Sparkurs
26.05.2021, 21:28 Uhr
Antonio Conte wird künftig nicht mehr die Profis von Inter Mailand antreiben.
(Foto: imago images/HochZwei/Syndication)
Antonio Conte führt Inter Mailand zum ersten Meistertitel seit über zehn Jahren, doch wenige Tage nach dem ersehnten Erfolg endet die Zusammenarbeit: Der Meistermacher verlässt den Verein auf eigenen Wunsch, es geht natürlich um Geld. Vor allem um das, das der Verein einsparen will.
Italiens Meistertrainer Antonio Conte verlässt Inter Mailand. Das teilte der Verein mit. Mit dem 51-Jährigen sei eine Vereinbarung über das Ende seines Vertrages in beiderseitigem Einverständnis getroffen worden, hieß es in der Mitteilung. Der von Finanzsorgen geplagte Klub muss Geld sparen, auch mehrere Topstars sollen zum Verkauf stehen. Conte wollte das Medienberichten zufolge nicht mitmachen.
Als Nachfolger ist laut portugiesischen Quellen Porto-Trainer Sérgio Conceição im Gespräch. Der frühere Profi verhandele schon seit einigen Tagen mit Inter, hieß es über das Idol der Fans. Conte hatte mit den Nerazzuri in der Serie A Dauermeister Juventus Turin um Superstar Cristiano Ronaldo nach neun Jahren abgelöst. Das Team um den belgischen Toptorjäger Romelu Lukaku stand bereits nach dem 34. Spieltag als Meister fest. Nach dem letzten Spieltag der Saison am vergangenen Wochenende erhielt Inter den Scudetto.
In der Abschiedsmitteilung von Inter hieß es: "Der gesamte Klub möchte Antonio Conte für seine außergewöhnliche Arbeit danken, die mit dem Gewinn des neunzehnten Scudetto ihren Höhepunkt erreichte. Antonio Conte wird für immer in der Geschichte unseres Klubs bleiben."
Ist jetzt die "Gelegenheit" für ein Real-Engagement?
Conte war erst 2019 zu Internazionale als Trainer gekommen. Einige Experten sahen in ihm einen wichtigen Faktor für den Gewinn der Meisterschaft in der Serie A, in der sich die Mannschaft lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen in der Tabelle mit dem Stadtrivalen AC Mailand um den schwedischen Altstar Zlatan Ibrahimovic lieferte. Am Ende stand der erste Meistertitel seit 2010. Conte soll nun eine Abfindung bekommen. Der "Gazzetta dello Sport" zufolge soll sie etwa die Hälfte seiner Bezüge betragen, die für das dritte Jahr seines eigentlich bis 2022 gültigen Vertrages vorgesehen waren.
Conte selbst äußerte sich zu seinen Zukunftsplänen nicht. Im November hatte der Meistertrainer gesagt, er habe "mehrmals" kurz davor gestanden, Real Madrid zu trainieren. Er habe es aber vorgezogen, "diese Gelegenheit zu verschieben". In Madrid könnte tatsächlich bald ein Posten frei werden. Trainer Zinedine Zidane hatte jüngst seine Zukunft beim spanischen Spitzenklub nach der verpassten Meisterschaft offen gelassen. "Ich bin nicht das Wichtigste", sagte der Franzose am Samstag nach dem Saisonfinale in La Liga beim Sender Movistar+: "Ich werde in nächster Zeit in Ruhe mit dem Verein sprechen."
Die Königlichen hatten ihr letztes Saisonspiel gegen den FC Villarreal zwar 2:1 (0:1) gewonnen, der Titel ging dennoch an Lokalrivale Atlético, der bei Absteiger Real Valladolid ebenfalls 2:1 (0:1) siegte. Zuletzt hatte Zidane Spekulationen um einen beschlossenen Abschied vom Rekordmeister zum Saisonende dementiert. Mehrere spanische Medien hatten berichtet, der frühere Weltklassespieler habe seine Mannschaft von seinem Abgang unterrichtet. Zidanes Vertrag läuft noch bis 2022.
Quelle: ntv.de, ter/dpa