Schlappe für die DFL DAZN gewinnt Rechtsstreit um Bundesliga-Rechte
24.09.2024, 16:02 Uhr
Wo die Spiele der Fußball-Bundesliga ab der kommenden Saison zu sehen sein werden, ist wieder unklar.
(Foto: Harry Langer/dpa)
Der Streaminganbieter DAZN ist als Gewinner aus dem Schiedsgerichtsverfahren mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) hervorgegangen. Der veröffentlichte Schiedsspruch sieht vor, dass die DFL die umstrittene Teil-Auktion des Rechtepakets B neu durchführen muss.
Der Streaminganbieter DAZN ist als Gewinner aus dem Schiedsgerichtsverfahren mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) hervorgegangen. Der Schiedsspruch sieht vor, dass die DFL die umstrittene Teil-Auktion des Rechtepakets B neu durchführen muss.
Mitte April hatte die DFL wegen des Disputs mit DAZN, wie Sky noch bis Ende der laufenden Saison Inhaber der Liverechte, die Auktion der deutschsprachigen Medienrechte für die vier Spielzeiten von 2025/26 bis 2028/29 ausgesetzt. Konkret geht es um das Rechtepaket B, das die Samstagsspiele um 15.30 Uhr sowie die Einzelspiele am Freitagabend und die Relegation (insgesamt 196 Spiele pro Saison) enthält.
Der Streaminganbieter DAZN fühlt sich diskriminiert, weil sein Angebot abgelehnt wurde, obwohl es "das finanziell attraktivste und überzeugendste" gewesen sei. Das Gebot soll sich auf 400 Millionen Euro pro Saison - also 1,6 Milliarden Euro insgesamt - belaufen haben. Die DFL akzeptierte allerdings die von DAZN abgegebenen Finanzgarantien nicht. Deshalb soll das entsprechende Paket trotz eines niedrigeren Angebots bereits an Sky gegangen sein. Daraufhin rief DAZN das Schiedsgericht an.
DAZN drohte mit Rückzug
Das internationale Medien-Unternehmen ist seit 2016 in Deutschland aktiv und zeigt unter anderem Live-Spiele der Fußball-Bundesliga und der Champions League. Deutschland-Chefin Alice Mascia hatte zuletzt im Interview mit "Capital" die Drohungen im Streit mit der DFL wiederholt. Bereits im April hatte DAZN mit weiteren juristischen Schritten und mit einem kompletten Bundesliga-Ausstieg gedroht.
"Wir schließen nichts aus", sagte Mascia. Bei dem Streit gehe es im Kern "um europäisches Wettbewerbsrecht. Hierfür sind auch zivile Gerichte zuständig." Auch "ein totaler Rückzug aus der Bundesliga" sei eine Option. "Wir sind ein global agierendes Unternehmen, für uns gibt es nicht nur die Bundesliga."
DAZN zeigte sich nun "erfreut, dass das Gericht zu unseren Gunsten entschieden hat. Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass DAZN der beste Partner für die DFL, für die Vereine und für die deutschen Fußballfans ist." Die DFL verwies auf die für November angekündigte Begründung der Entscheidung, Details für die Fortsetzung der Medienrechtevergabe sollen "nach weiterer inhaltlicher Abstimmung im DFL-Präsidium" bekannt gegeben werden.
Quelle: ntv.de, ter/sid