Fußball

Halbfinal-Pleite bei der WM DFB-Frauen raus, Sasic hadert, Neid stolz

Celia Sasic versagten die Nerven vom Punkt.

Celia Sasic versagten die Nerven vom Punkt.

(Foto: dpa)

Das WM-Halbfinale zwischen den beiden Fußball-Großmächten Deutschland und USA geht an die Amerikanerinnen. Knackpunkt sind ein vergebener Elfmeter und ein fragwürdiger Strafstoß.

Seit zwölf Jahren gab es keinen Pflichtspielsieg der deutschen Fußball-Frauen gegen das Team aus den USA. Das sollte sich auch beim ersten Halbfinale nicht ändern. Das deutsche Team verlor mit 0:2 (0:0) gegen seinen Angstgegner und verpasste so den Einzug ins Endspiel der Weltmeisterschaft. Doch Trainerin Silvia Neid mag nicht hadern: "Es war ein tolles Halbfinale mit zwei starken Mannschaften. Es war sehr ausgeglichen. Unser Problem war, dass wir leider im Abschluss zu unpräzise und daher zu wenig torgefährlich waren." Und, na klar: "Daher Kompliment und Gratulation an die USA."

"Wir bauen sie natürlich auf": Silvia Neid.

"Wir bauen sie natürlich auf": Silvia Neid.

(Foto: imago/foto2press)

Die Szene des Spiels war der verschossene Elfmeter von Celia Sasic nach einer Stunde. Da stand es noch 0:0, es war die große Chance zur Führung. Doch der Schuss ging knapp links am Pfosten vorbei, die amerikanische Torhüterin Hope Solo war da schon längst auf dem Weg in die andere Ecke. Die Torjägerin, die Deutschland im Viertelfinale gegen Frankreich mit ihrem verwandelten Handelfmeter erst in die Verlängerung gerettet hatte, war nach dem Spiel untröstlich. Doch die Bundestrainerin verspricht: "Wir bauen sie natürlich auf. Sie hat gegen Frankreich zwei Elfmeter verwandelt, mit ihr sind wir ins Halbfinale gekommen. Dieses Mal hat sie halt mal nicht getroffen. Das ist so im Sport und das wird sie auch bis Samstag verdaut haben."

Spielerin des Spiels war Carli Lloyd. Sie erwandelte den - wir müssen es noch einmal erwähnen - unberechtigten Foulelfmeter eiskalt und bereitete anschließend auch noch das 2:0 durch Kelley O'Hara vor. Durfte im neuen 4-2-3-1-System der USA deutlich offensiver und mit mehr Freiraum agieren, das gefiel der 32 Jahre alten Kapitänin offenbar bestens.

Aufreger des Spiels war Schiedsrichterin Teodora Albon. Die Rumänin leistete sich zwei Fehlentscheidungen. Erst zeigte sie US-Innenverteidigerin Julie Johnston nach deren Notbremse gegen Alexandra Popp nur Gelb statt Rot, dann entschied sie beim Foul von Annike Krahn an Alex Morgan auf Strafstoß, obwohl der Kontakt vor dem Sechzehner stattfand. Bundestrainerin Neid sagte dazu: "Das Foul war ganz klar außerhalb vom Sechzehner, das zeigen auch die Fernsehbilder. Natürlich bin ich darüber sehr traurig, dass dieser Elfmeter auch irgendwo das Spiel entscheidet. Aber was soll ich machen? Mit der Entscheidung müssen wir leben. Ich kann es nicht ändern."

Kriegerin des Spiels war Alexandra Popp. Spielte nach einem Zusammenprall nach 30 Minuten mit Morgan Brian mit einer dicken Platzwunde am Kopf. Die wurde zunächst getackert und verbunden, nach dem Spiel mit sechs Stichen genäht.

Was noch zu sagen wäre sagt Annika Krahn: "Es ist immer ärgerlich, so in Rückstand zu geraten. Aber dass wir verloren haben, liegt ja nicht allein an der Schiedsrichterin."

Und so gehts weiter: Die deutschen Frauen spielen im kleinen Finale am Samstag (22 Uhr) um Platz drei gegen den Verlierer des zweiten Halbfinals zwischen Japan und England. Neid sagte dazu: "Wir wollen dann den dritten Platz, aber wir können auch mit erhobenen Hauptes nach Hause fahren, wenn wir Vierter würden."

Ansonsten gelte: "Wir haben eine gute WM gespielt, wir haben viele Mannschaften aus dem Turnier geschossen. Wir gehören wieder zu den vier besten Teams der Welt, und wenn man ein Turnier spielt, hängt es von vielen Faktoren ab, wie weit man kommt. Ich bin zufrieden und stolz auf meine Mannschaft. Sie hat wieder alles gegeben, und es hat leider nicht gereicht." Im Finale treffen die USA am Sonntag auf den Sieger. US-Präsident Barack Obama ist stolz und in heller Vorfreude:

So läuft die Frauen-WM
ACHTELFINALEVIERTELFINALE
Samstag, 20. JuniFreitag, 26. Juni
Deutschland -Schweden4:1 (2:0)Deutschland -Frankreich5:4 (0:1)
Sonntag, 21. JuniSamstag, 27. Juni
China -Kamerun1:0 (1:0)China -USA1:0 (0:0)
Brasilien -Australien0:1 (0:0)Australien -Japan0:1 (0:0)
Frankreich -Südkorea3:0 (2:0)Sonntag, 28. Juni
Montag, 22. JuniEngland -Kanada2:1 (2:1)
Kanada -Schweiz1:0 (0:0)   
Norwegen -England1:2 (0:0)HALBFINALE
Dienstag, 23. JuniMittwoch, 1. Juli
USA -Kolumbien2:0 (0:0)USA -Deutschland2:0 (0:0)
Mittwoch, 24. JuniDonnerstag, 2. Juli
Japan -Niederlande2:1 (1:0)Japan -England2:1 (1:1)
      
SPIEL UM PLATZ 3FINALE
Samstag, 4. Juli, ab 22.00 Uhr in EdmontonMontag, 6. Juli, ab 01.00 Uhr in Vancouver
Deutschland -England      -:- (-:-)USA -Japan-:- (-:-)

 

Quelle: ntv.de, dsi/sid/dpa

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