Nach 5:1-Führung gegen England DFB-Junioren kollabieren bei EM auf kaum zu fassende Weise
18.06.2025, 05:41 Uhr
Die deutsche U19-Junioren brachten eine 5:1-Führung nicht ins Ziel.
(Foto: dpa)
5:1 geführt, trotzdem nicht gewonnen: Die deutschen Fußball-Junioren müssen nach einem ernüchternden Offensiv-Spektakel um den Einzug in das Halbfinale der U19-EM in Rumänien bangen. Den Einzug in die Runde der letzten Vier hat das Team nicht mehr selbst in der Hand.
Den deutschen U19-Junioren droht nach einem wilden Spiel gegen England das Aus nach der Gruppenphase bei der Europameisterschafts-Endrunde in Rumänien. Trotz einer 5:1-Führung reichte es für den DFB-Nachwuchs mit einigen U17-Weltmeistern nur zu einem 5:5 (4:1). Damit bleibt es nach dem 0:3 gegen die Niederlande vor dem letzten Spiel gegen Norwegen bei einem Punkt. Die Engländer haben nun zwei Punkte, Norwegen ebenfalls einen Zähler, die zweimal siegreichen Niederländer sind schon Gruppensieger.
Noah Darvich (7. Minute), Said El Mala (31.), ein Eigentor von Zach Abbott (42.) und Leopold Wurm (44.) sorgten bei einem Gegentor von Josh King (35.) für das scheinbar komfortable 4:1 zur Pause. El Mala (48.) erhöhte direkt danach sogar, doch binnen elf Minuten kassierte das deutsche Team um Paris Brunner dann vier Gegentreffer. Auch begünstigt durch Fehler von Torhüter Konstantin Heide von der SpVgg Unterhaching. Die verunsicherte deutsche Mannschaft konnte sich danach kaum noch aus ihrer eigenen Hälfte befreien. Nach Angaben der Europäischen Fußball-Union UEFA wurde das Duell sogar das torreichste Spiel bei einer U19-EM.
"Sehr, sehr bitter", sagte El Mala bei Sky. "Wir hatten das Spiel im Griff", dann aber hätte die deutsche Mannschaft wohl geglaubt, den Sieg schon sicher zu haben. Stattdessen "fliegst du auf die Fresse", sagte Torschütze Max Moerstedt. "Wenn du fünf Tore schießt, kannst du nicht fünf Tore kassieren", ergänzte El Mala.
Trainer Balitsch: Gegentore aus dem Nichts
Für Trainer Hanno Balitsch war "es nicht zu erklären, dass man innerhalb von 15 Minuten vier Gegentore kriegt, mehr oder weniger aus dem Nichts". Balitsch stellte DFB-Angaben zufolge nach der Partie weiter fest: "Wir haben es nicht geschafft, nach einem Gegentor mal die Bremse reinzupacken, tiefer zu stehen, die entscheidenden Zweikämpfe zu gewinnen und Standards zu vermeiden - dann kippt so ein Momentum. So ist es schwer, einen Gegner mit Oberwasser aufzuhalten." Er will mit seinem Team nun schnell auf das entscheidende Spiel am Freitag gegen Norwegen schauen.
Auch die deutsche U21 trifft am Mittwoch bei der EM in der Slowakei auf England. Nach zwei Siegen in den ersten beiden Vorrundenspielen steht der Einzug in das Viertelfinale aber schon fest.
Quelle: ntv.de, tno/dpa