Fußball

Wettbetrug im Fußball DFB bestraft vier Spieler

Im größten Wettskandal im europäischen Fußball verhängt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) rund sechs Monate nach Bekanntwerden die ersten Strafen. Betroffen sind vier Spieler. Von einem harten Durchgreifen kann gleichwohl nicht die Rede sein.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat den ehemaligen Spieler des Regionalligisten SC Verl, Tim Hagedorn, wegen unsportlichen Verhaltens zu einer Sperre von sechs Monaten verurteilt. Hagedorn haben den Anschein einer Manipulationszusage gegenüber seinem damaligen Mitspieler Patrick Neumann erweckt, heißt es in einer Presseerklärung des DFB.

Da die Zeit seiner Suspendierung auf das Strafmaß angerechnet wurde, ist Hagedorn in der kommenden Saison wieder spielberechtigt. Das gegen Neumann eingeleitete Ermittlungsverfahren wurde ausgesetzt, da er zurzeit keinem Klub im Bereich des DFB angehört. Es wird fortgesetzt, sobald Neumann wieder Mitglied eines Vereins wird.

Verabredung zu Wettbetrug

Zudem verurteilte das DFB-Sportgericht drei Juniorenspieler von Arminia Bielefeld wegen Manipulationsverabredungen zu Sperren von sechs, acht und vierzehn Monaten. Tatsächliche Manipulationshandlungen konnten den Spielern, die aufgrund des Persönlichkeitsschutzes vom DFB öffentlich nicht namentlich genannt werden, nicht nachgewiesen werden.

"Ende des Jahres 2009 wurden drei Jugendspieler von Arminia Bielefeld von sog. 'Wettpaten' kontaktiert. Bei Zusammenkünften ging es um Manipulationsabsprachen für zwei Jugendspiele des DSC Arminia Bielefeld, für die den drei Spielern geringe Geldbeträge angeboten worden waren. In einem Fall sollte ein Spiel des DSC mit zwei Toren Unterschied verloren gehen, welches am Ende von Arminia jedoch gewonnen wurde", hieß es in einer Stellungnahme der Arminia.

Alle drei Spieler hätten den Verein laut Stellungnahme "zeitnah" über die Vorgänge informiert. Der Verein habe daraufhin sofort den DFB kontaktiert und bei "der lückenlosen Aufklärung maßgeblich unterstützt". Intern seien die drei Spieler sofort gesperrt worden, einer wurde in der Winterpause aus dem Verein ausgeschlossen: "Der DSC legt großen Wert auf die Tatsache, dass es in keinem der beiden Fälle zu einer Spielmanipulation gekommen ist. (...) In einem Fall sollte ein Spiel des DSC mit zwei Toren Unterschied verloren gehen, welches am Ende von Arminia jedoch gewonnen wurde. Bei der anderen Begegnung war ein Spieler zuvor an einer Absprache beteiligt, jedoch wirkte er anschließend bei dem Spiel nicht mit."

Verfahren noch nicht abgeschlossen

Darüber hinaus hat der DFB-Kontrollausschuss in den vergangenen Monaten zahlreiche Vernehmungen von weiteren beschuldigten Spielern und Zeugen durchgeführt. Der Abschluss dieser Verfahren hängt jedoch unter anderem von den weiteren Ermittlungsergebnissen der Staatsanwaltschaft Bochum ab.

Quelle: ntv.de, sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen