Doch Druck nach Eriksen-Kollaps Dänen-Coach attackiert UEFA immer härter
15.06.2021, 11:43 UhrDänemarks Nationaltrainer Kasper Hjulmand erhärtet seine Vorwürfe gegen die UEFA nach der Fortsetzung des EM-Spiels gegen Finnland noch einmal drastisch. Spielmacher Christian Eriksen war am Samstag während der Begegnung zusammengebrochen und wiederbelebt worden. Das Spiel wurde fortgesetzt.
Der dänische Nationaltrainer Kasper Hjulmand hat seine Kritik an der UEFA nach der Fortsetzung des Spiels gegen Finnland (0:1) nochmals verschärft. "Ich denke, es war nicht richtig, uns vor diese zwei Optionen zu stellen", sagte der 49-Jährige auf einer Pressekonferenz am Dienstag: "Gute Führung steht nicht in irgendwelchen Büchern. Es hätte kein Fußball gespielt werden dürfen."
Bislang hatte der ehemalige Mainzer Coach stets betont, dass es keinen Druck vonseiten der UEFA gegeben habe. Nun ruderte er zurück. "Ich hatte das Gefühl, dass die Spieler und wir, die uns nahestanden, in diesem Dilemma unter Druck gesetzt wurden", führte Hjulmand aus: "Auf jeden Fall ist es völlig falsch zu glauben, dass wir gekommen sind und gesagt haben, dass wir gerne weiterspielen würden."
"Keine Situation, in der wir hätten landen sollen"
Der Dachverband hatte den Spielern neben einer unmittelbaren Spielfortsetzung nur eine Neuansetzung am Folgetag um 12 Uhr angeboten. Es gehe ihm mit seiner Kritik nicht darum, im Nachhinein "einen Ausgleich oder gar einen Punkt" zu bekommen. Er wolle damit bezwecken, dass nach dem dramatischen Kollaps von Christian Eriksen ein Lerneffekt eintrete, sagte Hjulmand.
Auch die dänischen Spieler hatten die Fortsetzung der Partie sowie die Entscheidungsfindung bereits harsch kritisiert. "Es war keine Situation, in der wir hätten landen sollen. Es hätten andere Leute diese Entscheidung treffen müssen", sagte Torhüter Kasper Schmeichel. Angreifer Martin Braithwaite ergänzte: "Natürlich hätte es nicht so sein sollen. Wenn man so etwas erlebt hat, geht man nicht raus und spielt ein Fußballspiel."
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid