Fußball

RBL verzockt Drei-Tore-Vorsprung Das unglaubliche Comeback des VfL Bochum

Unfassbar.

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(Foto: AP)

Am 9. Mai 1987 erzielt Frank Schulz beim 6:1 des VfL Bochum gegen Waldhof Mannheim einen Hattrick, beinahe 38 Jahre später gelingt das auch Myron Boadu. Seine drei Treffer in 14 Minuten sind historisch. Ein Stadion eskaliert. RB Leipzig stürzt erstmal aus den Champions-League-Rängen.

Mit einem Hattrick in nur 13 Minuten hat Myron Boadu dem VfL Bochum einen spektakulären Punktgewinn im Abstiegskampf beschert. Der Niederländer rettete dem Tabellenletzten nach 0:3-Rückstand noch ein 3:3 (0:3) gegen RB Leipzig - und gab den Hoffnungen der Westfalen auf den Klassenerhalt weitere Nahrung.

Boadu, erstmals seit Anfang Oktober wieder in der Startelf, traf in der 48. und 57. Minute aus dem Spiel heraus, dann legte er per Foulelfmeter nach (61.). Drei Tore innerhalb von zwölf Minuten durch Willi Orban (10.), Antonio Nusa (13.) und Christoph Baumgartner (22.) hatten RB mit 3:0 in Führung gebracht. Allerdings hatten die Leipziger dabei auch Glück gehabt: Beim zweiten Treffer konnte eine mutmaßliche Abseitsstellung nicht vom VAR verifiziert werden, weil wegen technischer Probleme die kalibrierte Linie nicht gezogen werden konnte, wie Sky mit Bezug auf die DFL berichtete.

Nach nur fünf Toren in acht Spielen unter seiner Regie hatte VfL-Trainer Dieter Hecking vor allem in der Offensive umgestellt. Philipp Hofmann, mit seinem Traumtor der Matchwinner beim 1:0 gegen den FC St. Pauli, musste auf die Bank, dafür kam Boadu. Auch Moritz Broschinski und Dani de Wit rückten ins Team.

Ruhrstadion nicht mehr einzufangen

RB-Coach Marco Rose musste im Angriff gar ohne echten Mittelstürmer auskommen. Ohne die gesperrten Lois Openda und Benjamin Sesko, die beim 1:2 in Stuttgart Gelb-Rot gesehen hatten, sowie den noch nicht wieder einsatzbereiten André Silva und Yussuf Poulsen blieb nur Mittelfeldspieler Baumgartner als "falsche Neun".

Das erste Tor erzielte ein Abwehrspieler: Orban erhielt an der linken Strafraumkante den Ball und schlug ihn in die Mitte. Was wohl als Flanke gedacht war, senkte sich zur Überraschung aller über den Innenpfosten in den Winkel.

Nur drei Minuten später legte ein Offensiver nach: Nusa kam eher zufällig an den Ball, den Baumgartner und Xavi Simons eigentlich verstolpert hatten, und traf per Flachschuss ins linke Eck. Wie am Reißbrett geplant war dagegen das 0:3. Nach Steilpass von Ridle Baku und Hereingabe von David Raum vollendete Baumgartner.

Nach der Pause drehte sich das Spiel völlig: Nach einem Leipziger Fehler im Aufbau bediente der eingewechselte Gerrit Holtmann Boadu, der zum ersten Mal zuschlug. Nach einer Hereingabe von Bernardo folgte der zweite Streich, ehe er nach einem Foul an de Wit vom Punkt traf. Zum ersten Mal seit 2009 erzielte ein Bochumer einen Dreierpack, zum ersten Mal seit 1987 einen Hattrick. Das Ruhrstadion eskalierte.

Quelle: ntv.de, sue/sid

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