Fußball

"Hart für meinen Kopf" Davies ist nach "beschissener" Diagnose zurück

Alphonso Davies ist zurück an der Säbener Straße.

Alphonso Davies ist zurück an der Säbener Straße.

(Foto: picture alliance / SvenSimon)

Alphonso Davies erhält Anfang des Jahres eine bittere Diagnose: Anzeichen einer Herzmuskelentzündung bremsen den Profi des FC Bayern hart aus. Nun kehrt der Kanadier zurück ins Mannschaftstraining. Und gibt Einblick, wie er die letzten Wochen empfand.

Es ist Mitte Januar, als Alphonso Davies und der FC Bayern die "hochgradig beschissene" Diagnose erhalten, wie Trainer Julian Nagelsmann es nannte: Nach einer überstandenen Coronainfektion wurde bei dem Profi Anzeichen einer Herzmuskelentzündung festgestellt, seitdem fiel der Kanadier aus. "Es ist wichtig, dass er das ausheilen kann, allerdings auch schade, da Alphonso erst wieder zurückgekommen war. Wir brauchen auch seine Qualität auf der Position und da seine Ausfallzeit unbestimmt ist, ist es besonders ärgerlich", ergänzte Nagelsmann später. Nun kommt eine Rückkehr des 21-Jährigen zumindest in Sichtweite, auch wenn sie noch nicht bevorsteht.

"Ich trainiere sehr, sehr hart mit und ohne Ball, gehe viel Laufen, mache Krafttraining. Ich hoffe, dass ich dem Team bald wieder helfen kann", meldete sich Davies nun in einem Interview auf der Homepage seines Klubs zurück. "Ich bin glücklich, dass ich zurück an der Säbener Straße bin. Die Regeneration läuft gut bisher. Ich habe keine Probleme mit meinen Muskeln und dem Herz, aber ich bin noch nicht bei 100 Prozent - noch nicht! Ich bin einfach happy, dass ich wieder trainieren kann und bin bereit für die Arbeit."

"Best Case ist eingetreten"

Julian Nagelsmann hatte im Februar schon verraten, dass sich "die gefährlichen Marker des Herzens nahezu verabschiedet" hätten. "Es gibt noch ein, zwei Dinge, die noch ein bisschen Zeit bedürfen. In zwei Wochen gibt es wieder einen Kontrolltermin. Es ist der Best Case eingetreten, was den Heilungsverlauf anbelangt." Davies hatte vor seiner Zwangspause in der laufenden Saison 16 Spiele bestritten und war an vier Toren beteiligt.

Inzwischen sind die Anzeichen der Herzmuskelentzündung auskuriert, Davies wird nun schrittweise wieder ins Mannschaftstraining integriert. "Die letzten vier bis acht waren sehr langweilig, hart für meinen Kopf. Ich habe viel Musik in meinem Studio gemacht. Meine Familie war lange hier und ich habe ein-, zweimal meine Freundin in Paris besucht. Und sonst: Warten, warten, warten..."

"Kann eine Karriere beenden"

Mannschaftskollege Thomas Müller hatte zur Geduld aufgerufen: "Das ist ein Thema, womit nicht zu spaßen ist. Er muss jetzt schauen, dass er sich um seine Gesundheit kümmert. Bei so was muss man wirklich aufpassen. Das dürfen wir nicht unterschätzen, nicht sagen: Okay, ja, nächste Woche geht's schon wieder", sagte Müller nach dem Spiel in Köln. "Wie ihr ihn, und ich ihn auch kenne, denke ich, muss man vielleicht eher aufpassen, dass ihm klar ist, dass damit nicht zu spaßen ist. Ich kann mir vorstellen, das merkt man gar nicht so sehr in Ruhe. Er muss sich jetzt auf jeden Fall schonen."

Der Arzt und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht hatte zu Beginn der Reha des Bundesligaprofis gemahnt: Bei einer solchen Erkrankung müsse man Vorsicht walten lassen und sich völlig auskurieren, sagte er RTL/ntv. "Eine Herzmuskelentzündung kann zu bleibenden Schäden führen. Im schlimmsten Fall kann eine solche Erkrankung die Karriere eines Spitzensportlers beenden." Wann der Verteidiger wieder in einem Pflichtspiel für den Rekordmeister auf dem Platz stehen wird, wurde noch nicht anmoderiert.

Quelle: ntv.de, ter

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen