Fußball

DFB klärt zentrale Personalien Löw bleibt der Boss, Flick wird befördert

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(Foto: dpa)

Deutschland hat nicht nur eine Dauer-Kanzlerin, sondern auch einen Dauer-Bundestrainer: Der DFB ist mit seinem wichtigsten Angestellten Joachim Löw einig, den Vertrag bis 2016 zu verlängern - sofern die WM 2014 nicht völlig missglückt. Auch sein Stab soll bleiben.

Ihr Abonnement auf die Kanzlerschaft hat Angela Merkel bei der Bundestagswahl eindrucksvoll verlängert. Und auch im zweitwichtigsten Amt des Landes wird Kontinuität gewahrt. 238 Tage vor dem Eröffnungsspiel der WM in Brasilien hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) offenbar Nägel mit Köpfen gemacht und den Vertrag mit Bundestrainer Joachim Löw um zwei weitere Jahre verlängert.

Verkündet werden soll die frohe Botschaft am Freitag um 11.30 Uhr. Dann hat der DFB zu einer Pressekonferenz in seine Zentrale in Frankfurt/Main mit Präsident Wolfgang Niersbach, Generalsekretär Helmut Sandrock sowie der gesamten sportlichen Leitung der Nationalmannschaft um Löw geladen. Details wurden in der Einladung zwar nicht genannt. Es wird aber die Verlängerung mit Löw und seinem Team, sowie der Aufstieg von Co-Trainer Hans-Dieter Flick zum Sportdirektor für die Zeit nach der Endrunde am Zuckerhut verkündet werden.

Der 53-jährige Löw und Niersbach hatten in den vergangenen Tagen mehrfach betont, dass eine weitere Zusammenarbeit über die WM 2014 hinaus ihr Wunsch sei. "Ich habe eine große Sympathie, den Weg mit Jogi weiter zu gehen, und weiß, dass die Stimmung im DFB-Präsidium ähnlich ist", hatte Niersbach erklärt und mit Blick auf die Erfolge der Nationalmannschaft gesagt: "Für mich ist das wichtigste Kriterium, wie Trainer und Mannschaft miteinander klarkommen. Und da sehe ich eine hochprofessionelle Abwicklung."

Dauer-Diskussion vermieden

Auch Löw, der das Amt am 12. Juli 2006 als Nachfolger von Jürgen Klinsmann angetreten hatte und in 99 Spielen 68 Siege feierte, betonte zuletzt unermüdlich, dass "der Vertragsverlängerung nichts im Wege steht". Der neue Kontrakt wird allerdings nur bei einem positiven WM-Abschneiden in Brasilien wirklich erfüllt werden und ist somit bisher nicht mehr als eine Absichtserklärung. Doch damit verhindert der DFB im Gegensatz zur WM 2010 in Südafrika eine ständige Personaldiskussion vor und während des Turniers.

"Ich sage, wenn man in das Turnier geht und die Personalie ist noch nicht entschieden, dann gibt es eine Dauer-Diskussion in den Medien", hatte Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zuletzt gewarnt. Löw kann bis zur Endrunde, wo die DFB-Auswahl den ersten Titelgewinn seit dem EM-Triumph 1996 anpeilt, auch weiter auf Flick (48) bauen.

Neuer Assistenztrainer gesucht

Löws bisheriger Assistenztrainer Hansi Flick wird ab 2014 neuer Sportdirektor des DFB.

Löws bisheriger Assistenztrainer Hansi Flick wird ab 2014 neuer Sportdirektor des DFB.

(Foto: dpa)

"Hansi Flick hat mir gesagt, dass er sich gut vorstellen kann, Sportdirektor zu werden. Aber er wird auf jeden Fall bis 2014 bei uns bleiben", sagte Löw schon zuletzt und erhielt dabei Unterstützung von Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff: "Es ist wichtig, dass er für die WM 100-prozentig für uns zur Verfügung steht. Er ist eine unglaublich wichtige Person in unseren Stab." Die Verträge von Bierhoff (45) und Torwartrainer Andreas Köpke (51) dürften ebenfalls um zwei weitere Jahre bis zur EM 2016 in Frankreich ausgedehnt werden.

Löw weiß aber, dass er bei der WM unter Erfolgsdruck steht. Wenn man so ausscheide wie Holland bei der letzten EM und nach der Vorrunde ohne Sieg nach Hause fahre, dann seien sich wohl alle im Klaren darüber, dass es dann eine Veränderung geben müsse - von seiner Seite aus oder von Verbandsseite. Da sei man "nicht blauäugig", so Löw, dessen Jahresgehalt ab kommenden Sommer von angeblich 3 Millionen Euro pro Jahr leicht angehoben wird.

Die Trainer der Fußball-Nationalmannschaft

 Bundestrainer   AmtszeitSpiele g u v  TorePunkte/
  Spiel
 kein Trainer 1908 - 1926   58161230119:146  1,03
1.Otto Nerz (Reichstrainer) 1926 - 1936   70421018192:113  1,94
2.Sepp Herberger (Reichstrainer) 1936 - 1942   70421315216:104  1,99
 Sepp Herberger 1950 - 1964   97521431219:146  1,75
3.Helmut Schön 1964 - 1978 139873121292:107  2,10
4.Jupp Derwall 1978 - 1984   67441211144:60  2,15
5.Franz Beckenbauer (Teamchef); 1984 - 1990   66342012107:61  1,85
6.Berti Vogts 1990 - 1998 102662412206:86  2,18
7.Erich Ribbeck 1998 - 2000   2410  6  8  42:31  1,50
8.Rudi Völler (Teamchef); 2000 - 2004   53291113109:57  1,85
9.Jürgen Klinsmann 2004 - 2006   3420  8  6  81:43  1,91
10.Joachim Löw 2006 -   99681615251:97  2,24
Quelle: Wikipedia

Quelle: ntv.de, sid

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