Fußball

Nach der Saison ist Schluss Eintracht Frankfurt trennt sich von Trainer Glasner

Oliver Glasner wird in der kommenden Saison nicht mehr Trainer von Eintracht Frankfurt sein.

Oliver Glasner wird in der kommenden Saison nicht mehr Trainer von Eintracht Frankfurt sein.

(Foto: Uwe Anspach/dpa)

Oliver Glasner führt Eintracht Frankfurt zum Gewinn der Europa League, ins Achtelfinale der Champions League und ins DFB-Pokalfinale. Doch eine Talfahrt in der Bundesliga zerrt an den Nerven. Nun ist klar: Die Zusammenarbeit endet.

Oliver Glasner führte Eintracht Frankfurt zu beachtlichen Erfolgen: Unter dem Österreicher schlugen die Hessen den großen FC Barcelona, als erster Bundesligist überhaupt wurde Eintracht Frankfurt Europa-League-Sieger. In der laufenden Saison führte der 48-Jährige seine Mannschaft ins Achtelfinale der Champions League, zuletzt zog man ins DFB-Pokalfinale ein. Doch eine bittere Talfahrt in der Liga und dünnhäutige öffentliche Auftritte des Trainers warfen in den letzten Wochen einen Schatten auf die Bilanz Glasners, der 2021 vom Ligakonkurrenten VfL Wolfsburg an den Main gekommen war. Wie der Klub nun verkündete, werden sich die Wege Glasners und Eintracht Frankfurts nach dem Saisonende trennen.

"Nach langen und intensiven Gesprächen sowie einer ausführlichen Analyse mit Cheftrainer Oliver Glasner hat sich Eintracht Frankfurt entschieden, die Zusammenarbeit im Anschluss an die Spielzeit 2022/23 zu beenden", heißt es auf der Webseite des Bundesligisten. "Die sportliche Entwicklung und die Gesamtdarstellung in der Rückrunde veranlassten die Klubverantwortlichen zu einer neuen Bewertung des Status quo, welche die benannten Entscheidungen zur Folge hatte."

Obwohl die Eintracht in den Pokalwettbewerben starke Leistungen zeigte, gab es in diesem Frühjahr immer wieder Unruhen. Frankfurt blieb in der Bundesliga monatelang sieglos und verabschiedete sich so auch aus dem Kampf um die Champions-League-Plätze. Nicht nur sportlich stimmte es nicht mehr. Glasner präsentierte sich wochenlang immer wieder dünnhäutig und lieferte mehrere bemerkenswerte Pressekonferenzen. Nach dem 1:3 bei der TSG 1899 Hoffenheim Anfang Mai verlor der Österreicher die Nerven und hielt nach einer harmlosen Frage eines Journalisten eine denkwürdige Wutrede. Vorstandssprecher Axel Hellmann kritisierte Glasner einen Tag später mit deutlichen Worten. Die Risse zwischen Vereinsführung und Trainer wurden da deutlich.

"Entscheidung plausibel dargelegt"

Der Vertrag Glasners lief ursprünglich noch bis zum 30. Juni 2024, noch im März hatte der Klub eine Offerte zur Verlängerung öffentlich gemacht, die Glasner abgelehnt hatte. "Wir sind der Auffassung, dass nach all den Spekulationen und auch aufgrund der in den letzten Wochen und Monaten aufgekommenen Unruhe rund um die Trainerpersonalie nun Klarheit in der Zukunftsfrage wesentlich ist, um den Fokus von Trainer und Mannschaft komplett auf die Saisonziele und das Pokalfinale zu richten", wird Sportvorstand Markus Krösche nun zitiert.

Der scheidende Cheftrainer, der mit seiner Mannschaft am 3. Juni im DFB-Pokalfinale gegen Titelverteidiger RB Leipzig antreten muss, akzeptiere "die Entscheidung der Vereinsführung, die mir plausibel dargelegt wurde. Die Gespräche mit Markus Krösche und Timmo Hardung waren ehrlich, offen und fair, so wie unser Austausch in den zurückliegenden Jahren immer konstruktiv und von hohem gegenseitigem Respekt geprägt war." Als Nachfolgekandidat gilt Dino Toppmöller, der bis zu dessen Entlassung im April als Assistent von Julian Nagelsmann für den FC Bayern München arbeitete. Toppmöller, Sohn des ehemaligen Eintracht-Trainers Klaus Toppmöller und in der Saison 2002/03 selbst als Spieler in Frankfurt unter Vertrag, kennt Sportvorstand Krösche aus einer kurzen gemeinsamen Zeit für den Ligakonkurrenten RB Leipzig.

Glasner richtete in seinem Statement den Blick auf die wenigen Wochen bis zur Trennung: "Es ist aber jetzt nicht der Zeitpunkt für Abschied oder Rückblick, sondern wir haben noch eine entscheidende Mission vor uns und werden in den kommenden Wochen alles daransetzen, über unsere Leistungen im Endspurt der Bundesliga die Voraussetzungen für ein großes gemeinsames Finale in Berlin zu schaffen und den DFB-Pokal wieder nach Frankfurt zu holen." Es sei für ihn "persönlich von sehr hoher Bedeutung, dass die Eintracht in der kommenden Saison wieder großartige Nächte auf internationaler Bühne feiern kann."

In der Bundesliga ist Eintracht Frankfurt inzwischen auf den 9. Platz abgerutscht. Um sich erneut für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren, müsste man wohl den DFB-Pokal gewinnen. Im wichtigen Spiel beim direkten Konkurrenten Mainz 05 wird Oliver Glasner seiner Mannschaft nur eingeschränkt helfen können: Wegen einer Roten Karte aus dem Spiel gegen die TSG Hoffenheim wurde er vom DFB mit einer Innenraumsperre bedacht.

Quelle: ntv.de

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