Serge Gnabry wird zum "Super-Helden" Engländer feiern neues German Wunderkind
30.09.2013, 11:44 Uhr
Platz da, hier kommt Gnabry: Der 18-jährige Deutsche sorgt in der Premier League für Furore.
(Foto: imago sportfotodienst)
Dem FC Arsenal bot sich am Wochenende bei Swansea City die große Chance, die Tabellenführung in der Premier League auszubauen. 58 Minuten lang war das Spiel alles andere als ein Leckerbissen. Doch dann schlug die Stunde von Serge Gnabry, 18 Jahre alt und Deutscher.

Auch im deutschen Dress macht Gnabry eine gute Figur, hier beim U19-Spiel gegen Griechenland in Münster.
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Es wird Zeit, sich den Namen Serge Gnabry einzuprägen. Mit einem satten Rechtsschuss erzielte der 18-Jährige am Wochenende die Führung für den FC Arsenal gegen Swansea City. Der U19-Nationalspieler leitete damit den 2:1-Sieg der "Gunners" ein. Mit 18 Jahren und genau 76 Tagen ist Gnabry zweitjüngster Torschütze in der Geschichte der Premier League - hinter einem gewissen Cesc Fabregas, inzwischen längst wieder in Diensten des FC Barcelona.
"Serge überrascht mich. Er hat Talent, aber auch die Persönlichkeit auf dem Platz, um es weit zu bringen. Seine Aktionen stecken voller Überzeugung", lobte Teamchef Arsene Wenger den rechten Mittelfeldspieler, den er zum ersten Mal in der Liga von Beginn an aufgeboten hatte. Bereits am Mittwoch hatte Gnabry im League Cup in West Bromwich (5:4 n.E.) 120 Minuten auf dem Platz gestanden. Trotz eines vergebenen Elfmeters überzeugte er auch da. "Im Stile eines Super-Helden aus einem Comic" habe Gnabry seine Aufgaben in dieser Woche gelöst, schwärmte die Zeitung "Sun" von dem jungen Deutschen.
Für halbe Million zu den "Gunners"
Gnabry, deutsche Mutter und ivorischer Vater, hat eine "schwäbische Bilderbuchkarriere" hinter sich. Von seinem Heimatverein Weissach führte sein Weg über Clubs wie Ditzingen und Feuerbach erst zu den Stuttgarter Kickers und schließlich zum VfB Stuttgart. Dort kickte er jedoch nur ein Jahr in der B-Jugend, ehe der FC Arsenal mal eben 500.000 Euro Aufwandsentschädigung für das Talent locker machte. Bei seiner Ankunft auf der Insel wurde Gnabry bereits als "Next German Wunderkind" gefeiert.
Nach nur einem Jahr in der Nachwuchsakademie erhielt Gnabry als damals 17-Jähriger einen Profivertrag. Sein kometenhafter Aufstieg setzte sich fort. Wenger bescherte Gnabry am 8. Spieltag in Norwich sein Premier-League-Debüt und wechselte ihn sogar in der Champions League im Heimspiel gegen Schalke ein.
Doch so steil es mit Gnabry bis hierhin bergauf ging, so schnell ging es anschließend bergab. Ein eingeklemmter Nerv und diverse Muskelverletzungen stoppten ihn. Schnell machten Meldungen über seine angeblich mangelhafte Einstellung die Runde, es hieß, er habe Gewichts- und Konditionsprobleme. Gnabry kam über die Reservemannschaft nicht mehr hinaus, absolvierte nach dem Jahreswechsel aber auch hier nur sieben Einsätze von Beginn an.
Wenger: "Sorry, aber er ist Deutscher"
In dieser Saison scheint ihm aber der endgültige Durchbruch zu gelingen. Schon sechs Mal stand er in der Premier League im Profi-Kader. Nur in der Champions League musste er noch in der U21 ran, trumpfte beim 4:1-Erfolg in Marseille aber mit einem Doppelpack auf. Vier Tage später folgte die Belohnung, Wenger wechselte Gnabry beim Ligaspiel gegen Stoke City erstmals in dieser Saison ein. Es folgte der große Auftritt gegen Swansea. Die Chance, die sich Gnabry durch die verletzungsbedingten Ausfälle von Theo Walcott und Alex Oxlade-Chamberlain bietet, packt er beim Schopfe.
"Großartiger Sieg. Glücklich, dass ich mein erstes Tor für Arsenal erzielt habe", twitterte Gnabry, der gerade einmal 14 Monate alt war, als Wenger im Oktober 1996 Arsenal-Trainer wurde. Der Franzose scheint fest mit einer großen Karriere des Youngsters zu rechnen. "Sorry", sagte Wenger in Richtung der englischen Fans: "Tut mir leid, aber er ist Deutscher und kein Engländer."
Quelle: ntv.de, sport.de