Ehefrau in Untersuchungshaft Ex-Nationalspieler entgeht Auftragsmord
27.09.2020, 11:38 Uhr
Aşık (vorne) bei der Europameisterschaft 2008.
(Foto: imago sportfotodienst)
Mehr als eine Million Euro soll die getrennt lebende Ehefrau von Emre Aşık geboten haben, um den ehemaligen türkischen Nationalspieler umbringen zu lassen. Doch der Ex-Fußballer hat Glück, weil der vermeintliche Auftragskiller ihn warnt. Aşıks ehemalige Partnerin und ihr Lebensgefährte erwarten ihren Prozess.
Es klingt wie eine Geschichte aus einem schlechten Film, soll aber die Wahrheit sein: Der ehemalige türkische Nationalspieler Emre Aşık ist offenbar einem Auftragsmord entgangen. Seine Ehefrau Yagmur Aşık soll einem Killer umgerechnet rund 1,1 Millionen Euro geboten haben, um ihren Mann zu beseitigen. Das berichten türkische Medien. Emre und Yagmur Aşık haben drei gemeinsame Kinder, sind seit 2012 verheiratet, leben aber getrennt. Über die Modalitäten der Scheidung soll es demnach Streitigkeiten geben, eine Einigung sei nicht abzusehen.
Der Plan der 27-Jährigen schlug demzufolge fehl, weil der Auftragskiller sich an den 46 Jahre alten Ex-Kicker gewandt und ihm von den Plänen berichtet haben soll. Yagmur Aşık und ihr Partner Erdi Sungur sitzen in Untersuchungshaft. Sie erwartet ein Prozess wegen versuchten Mordes.
Zunächst habe Yagmur Aşık von ihrem Lebensgefährten verlangt, den Mord durchzuführen, um ans Vermögen des Noch-Ehemanns zu kommen. Die Zeitung "Hürriyet" zitierte aus den Unterlagen der Staatsanwaltschaft, dass der Lebensgefährte sich in den Vernehmungen folgendermaßen geäußert habe: "Einmal hat sie mir ein Stück Fleisch gebracht. Sie wollte, dass ich auf das Fleisch schieße." Er habe dann zwar "versucht zu schießen, aber ich kniff die Augen zusammen".
Weil sich Sungur somit dazu nicht imstande sah, soll er ihr den Auftragskiller vorgestellt haben, der zuvor bereits wegen Mordes im Gefängnis saß. Dieser wiederum nahm den Auftrag aber offenbar nicht an, sondern informierte den ehemaligen Profifußballer, was letztlich dazu geführt habe, dass sowohl seine Ex-Frau als auch ihr neuer Lebensgefährte verhaftet wurden.
Aşık spielte von 1992 bis 2008 unter anderem für die Istanbuler Vereine Beşiktaş, Galatasaray und Fenerbahçe und wurde insgesamt dreimal türkischer Meister. 53 Mal lief der 1,83 Meter große Innenverteidiger für die Nationalmannschaft der Türkei auf, mit der er bei der WM 2002 und der EM 2008 jeweils den dritten Platz erreichte.
Quelle: ntv.de, tsi/rtl.de