Fußball

"Viel zu wenig" Auslandspräsenz FC Bayern und BVB nehmen Konkurrenz in die Pflicht

FCB-Präsident Herbert Hainer (l.) und Vizepräsident Dieter Mayer (r.) bei der Gouverneurin der Präfektur Tokio, Yuriko Koike, im Rahmen der Asien-Tour .

FCB-Präsident Herbert Hainer (l.) und Vizepräsident Dieter Mayer (r.) bei der Gouverneurin der Präfektur Tokio, Yuriko Koike, im Rahmen der Asien-Tour .

(Foto: picture alliance/dpa)

Vertreter von FC Bayern und Borussia Dortmund kritisieren, dass sich zu wenige Bundesligavereine in Übersee präsentieren. Sie befürchten, dass die Liga international in Rückstand gerät. Auch die DFL ist demnach gefordert, mehr Imageförderung zu betreiben.

Der FC Bayern war auf Werbe-Tour in Asien, der BVB hat sich in den USA präsentiert - aber sonst? Die Chefs der Großklubs beklagen erneut eine zu geringe Bundesliga-Präsenz im Ausland und nehmen sowohl die Ligakonkurrenten als auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) in die Pflicht. Die Verantwortlichen der Bayern und der Borussen haben im Kampf um internationale Aufmerksamkeit erneut an andere Bundesliga-Vereine appelliert, ihre Präsenz im Ausland durch Marketingreisen zu erhöhen. "Ich glaube, der deutsche Fußball muss sich auf den Weg machen, um an Attraktivität zu gewinnen. Ansonsten fallen wir einfach zurück", sagte Münchens Finanzvorstand Michael Diederich zum Abschluss der Asienreise unter anderem dem Sport1.

Dortmunds Marketing-Chef Carsten Cramer äußerte sich in ähnlicher Weise während der Marketingtour des BVB in Chicago: "Wir glauben, dass das für die Bundesliga extrem wichtig ist - und bleiben bei der Hoffnung, dass das auf Dauer nicht nur etwas ist, was Borussia Dortmund und die Kollegen aus dem Süden zu schultern haben. Das ist am Ende auch latent unfair, weil es auf die Substanz geht."

Von den insgesamt 18 Bundesligisten absolvierten in diesem Sommer nur die beiden Teams aus München und Dortmund eine Übersee-Tour mit mehreren Testspielen. "Viel zu wenig", nennt das Münchens Marketing-Chef Andreas Jung. Stattdessen bereiteten sich die meisten Klubs der Liga im benachbarten Ausland vor. Das genüge definitiv nicht, wenn man sich international positionieren wolle, ist Jung überzeugt. Zuletzt hatte auch Bayern-Präsident Herbert Hainer eine entsprechende Kritik geübt.

Premier League als Vorbild

Insbesondere die finanzstarke Premier League ist in diesem Punkt weit enteilt. Gleich zehn englische Klubs waren im Sommer in der weiten Welt unterwegs. "Das ist wie, wenn Sie ein Luxusgut mit einem normalen Gut vergleichen. Dann ist natürlich die Nachfrage nach dem Luxusgut viel größer. Und das ist der große Unterschied und das ist das Dilemma, das wir haben", beklagt Jung.

Er sieht in der Auslandsvermarktung nicht nur die anderen Bundesligisten in der Pflicht, sondern auch die DFL selbst. Sie sollte die Möglichkeit ergreifen, "den einen oder anderen Klub aufzufordern, sich international auch zu positionieren" oder Spiele in anderen Ländern zu absolvieren, die für die TV-Vermarktung der DFL wichtig seien. Um das zu realisieren, könne die Liga etwa höhere finanzielle Anreize für Auslandsreisen anbieten, befindet der Marketing-Chef des FC Bayern. Aktuell bringt die Vermarktung der Bundesliga-TV-Rechte im Ausland etwa 160 Millionen Euro pro Saison ein. Zwischenzeitlich lagen die Einnahmen schon einmal bei rund 275 Millionen Euro brutto.

Quelle: ntv.de, spe/dpa

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