Fußball

"Wochen der Wahrheit", Teil 1 FC Bayern will Rache in Mainz

Mainz, Mailand, Dortmund, Schalke - der FC Bayern steht vor vier heißen Spielen innerhalb von zwölf Tagen. Nicht nur Trainer Louis van Gaal spricht von "entscheidenden Wochen" und bläst mit seiner Weltklasse-Flügelzange "Robbéry" zum Angriff. Sportdirektor Christian Nerlinger setzt vorerst alle Vertragsverhandlungen aus.

Louis van Gaal und seinen Bayern stehen in den nächsten Wochen einige "Tod oder Gladiolen2"-Spiele ins Haus. Los geht es in Mainz.

Louis van Gaal und seinen Bayern stehen in den nächsten Wochen einige "Tod oder Gladiolen2"-Spiele ins Haus. Los geht es in Mainz.

(Foto: dapd)

Jetzt wird's ernst für den FC Bayern: Mit einer erfolgreichen Liga-Revanche gegen Mainz will sich der deutsche Fußball-Meister optimal auf die folgenden Höhepunkte mit der Champions-League-Revanche bei Inter Mailand, in der Liga gegen Tabellenführer Borussia Dortmund und im Pokal-Halbfinale gegen Schalke 04 einstimmen. "Natürlich sind es entscheidende Wochen", sagte Trainer Louis van Gaal.

Die umjubelte Siegerelf des 4:0 gegen Hoffenheim um Arjen Robben und Franck Ribéry soll zum Auftakt der zwölf tollen Tage weiteren Schwung holen - ein Rückschlag in Mainz wäre fatal. "Wenn wir nicht gewinnen, wird es eng. Wir wollen sobald wie möglich auf dem zweiten Platz stehen", erklärte van Gaal. Noch sind die Bayern Dritter, drei Punkte hinter Leverkusen, aber 13 hinter Spitzenreiter Dortmund.

"Wir sind verpflichtet, eine Aufholjagd zu machen", sagte van Gaal, der auch in der Liga immer noch einiges für möglich hält: "Wir können noch etwas machen mit dem FC Bayern. Aber wir müssen eine Siegesserie machen. Und wir müssen auf uns selbst schauen und nicht auf den Gegner", erläuterte der 59 Jahre alte Holländer. Um jede Ablenkung zu vermeiden, hat Sportdirektor Christian Nerlinger alle Vertragsverhandlungen für die nächsten Wochen ausgesetzt. Die Wackelkandidaten sollen sich erst bewähren - oder auch nicht.

Mainz im Kopf, oder doch Mailand?

Der Gegner am Samstag heißt Mainz - und in den Hinterköpfen der Spieler soll noch nicht die viel größere Revanche gegen Champions-League-Sieger Mailand herumspuken. "Ich denke nicht, dass das passiert", erklärte van Gaal, "aber wissen werden wir das erst nach dem Spiel". Er habe alles ihm mögliche getan: "Die Fokussierung ist nur auf Mainz. Wir haben noch nicht über Mailand gesprochen."

Immerhin haben die Münchner auch gegen Mainz viel gut zu machen. 1:2 verloren sie das Hinspiel, ebenfalls mit 1:2 verloren sie in der vergangenen Saison auswärts in Mainz. Bei einer erneuten Pleite zöge das Überraschungsteam von Thomas Tuchel in der Tabelle sogar wieder am Rekordmeister vorbei. "Mainz ist ein direkter Konkurrent, da müssen wir gewinnen", erklärt Nationalspieler Thomas Müller. Mut macht die Heimstatistik der Mainzer: Von den letzten sechs Heimspielen konnte der FSV nur eines gewinnen, im November gegen Nürnberg. Skeptisch macht die Auswärtsstatistik der Bayern: Auf fremden Plätzen haben die Münchner bisher öfter verloren als gewonnen.

Vorn "Robbéry", hinten Zusammenhalt

Arjen Robben ist am Finger verletzt, aber glücklicherweise Fußballer.

Arjen Robben ist am Finger verletzt, aber glücklicherweise Fußballer.

(Foto: dapd)

Van Gaal glaubt dennoch: "In Mainz ist es eher logisch, dass wir gewinnen." Denn im Gegensatz zur Heimniederlage vor fünf Monaten können die Bayern bei der Revanche - anders als die Mainzer - in Bestbesetzung und folglich auch mit ihrer Flügelzange Robben/Ribéry antreten. Robben ist trotz einer Sehnenverletzung am kleinen Finger der rechten Hand einsatzfähig. Die Blessur sei "schmerzhaft", erzählte van Gaal, aber kein Hindernis. Ein Umbau der Mannschaft ist nicht erforderlich. Und Mitleid hat der Coach wegen der Verletzung auch nicht, die sich Robben beim Hängenbleiben an einem Zaun zugezogen hat: "Das war auch ein bisschen dumm von ihm."

Die größere Offensivkraft mit Robben und Ribéry kann und soll Bayerns Trumpfkarte in den "Wochen der Wahrheit" sein. Kapitän Philipp Lahm verwies aber auch auf die defensiven Fortschritte seiner Mannschaft jüngst gegen Hoffenheim: "Wir haben uns ein bisschen mehr zurückgezogen, standen enger zusammen mit allen Mannschaftsteilen. Wichtig ist, dass alle mitarbeiten - offensiv wie defensiv."

Das neuformierte Mainzer Offensivtrio: Lewis Holtby (r.), Andre Schürrle (l.) sind weiter dabei. Neu ist Sami Allagui, der den verletzten Adam Szalai ersetzt.

Das neuformierte Mainzer Offensivtrio: Lewis Holtby (r.), Andre Schürrle (l.) sind weiter dabei. Neu ist Sami Allagui, der den verletzten Adam Szalai ersetzt.

(Foto: dapd)

Gut für die Bayern, dass die Mainzer nicht mit ihrer bestmöglichen Offensive antreten können. Im Sturm wird erneut Sami Allagui auflaufen und Adam Szalai ersetzen. Der Siegtorschütze aus dem Hinspiel fällt mit einer Knieverletzung für den Rest der Saison aus. Aber auch an Allagui werden die Bayern nicht die besten Erinnerungen haben. Der Tunesier traf in München zum 1:0 - per Hacke.

FSV Mainz - FC Bayern, 18.30 Uhr im n-tv.de Liveticker

Mainz: Müller - Zabavnik, Bungert, Noveski, Fuchs - Caligiuri, Fathi, Soto - Holtby - Allagui, Schürrle
München: Kraft - Lahm, Timoschtschuk, Badstuber, Luiz Gustavo - Schweinsteiger, Pranjic - Robben, Müller, Ribéry - Gomez
Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg)

Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid

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