Wie Helene Fischer im DFB-Pokal FIFA führt Halbzeitshow beim WM-Finale ein
30.09.2024, 15:49 Uhr
Der Auftritt von Helene Fischer wurde von einem Pfeifkonzert begleitet.
(Foto: picture alliance / Foto Huebner)
Nicht nur Fußballfans vor den Bildschirm locken: FIFA-Boss Gianni Infantino setzt dafür auf eine Halbzeitshow beim WM-Finale. Schon beim kommenden Turnier soll es soweit sein. In den USA ist das durch den Super Bowl bekannt, in Deutschland gibt es ein ernüchterndes Beispiel.
Erinnerungen an Helene Fischer beim DFB-Pokal-Finale werden wach: Der Fußball-Weltverband FIFA führt eine Halbzeitshow im Finale der Männer-Weltmeisterschaft ein. Schon in knapp zwei Jahren wird es im New-York-New-Jersey-Stadion am 19. Juli 2026 in der Halbzeit ein Unterhaltungsprogramm geben. Das bestätigte die FIFA.
"Global Citizen", eine Interessenvertretung, die Unterhaltungsveranstaltungen organisiert, um Geld für die Armutsbekämpfung zu sammeln, soll die Show demnach produzieren. Noch ist nicht bekannt, welche Programmpunkte oder Musikacts es geben wird. FIFA-Präsident Gianni Infantino will laut Mitteilung "die Welt des Sports mit der Unterhaltungsbranche vereinen".
In den USA ist eine Halbzeitshow beim Super Bowl im American Football etabliert. Dort treten weltbekannte Superstars auf - zuletzt Usher - und sollen neben dem sportinteressierten Publikum weitere Fans vor die TV-Bildschirme locken. Die Halbzeitpause in der NFL dauert allerdings deutlich länger als die 15 Minuten bei einem Fußballspiel.
Dies ist so in den Regeln festgeschrieben, doch schon 2009 hatte die FIFA versucht, die Halbzeit auf 20 Minuten zu verlängern. 2021 scheiterte ein weiterer Vorstoß, da wollte die FIFA die Pause gar auf 25 Minuten ausweiten.
Protest der Fans gegen Kommerzialisierung
Doch auch im Fußball ist die Idee der Halbzeit-Unterhaltung nicht unbekannt. Der Deutsche Fußball-Bund versuchte es 2017 im Finale des DFB-Pokals mit einem Konzert von Schlagerstar Helene Fischer. Der Protest der Fanszenen war damals groß, der Auftritt der Sängerin wurde als Zeichen für die Kommerzialisierung des Fußballs gewertet. Fischer wurde ausgepfiffen. Es blieb bislang bei der einzigen großen Halbzeit-Unterhaltung beim Pokal-Endspiel in Berlin. Auch in Südamerika gibt es ein Beispiel: Bei der Copa América trat in diesem Jahr im Finale Popstar Shakira auf. Dies war eine Premiere in der Geschichte des Turniers.
Die Weltmeisterschaft 2026 ist ohnehin ein Turnier der Neuerungen. Statt 32 nehmen erstmals 48 Teams teil. In zwölf Vierergruppen qualifizieren sich jeweils die zwei Gruppenbesten, hinzu kommen die acht besten Gruppendritten. 32 Mannschaften spielen anschließend im K.-o.-Modus gegeneinander. Wer am Ende Weltmeister werden will, muss acht Spiele absolvieren - eines mehr als bislang auf dem Weg zum Titel.
Quelle: ntv.de, ara