Fußball

US-Präsident mischt sich ein FIFA weist Donald Trump zurecht: "Die WM ist unser Turnier"

FIFA-Vizepräsident Victor Montagliani hat eine klare Meinung.

FIFA-Vizepräsident Victor Montagliani hat eine klare Meinung.

(Foto: IMAGO/ZUMA Press)

In der vergangenen Woche droht US-Präsident Trump einigen Städten in den USA mit dem Entzug der WM-Spiele im kommenden Jahr. Auf einer Konferenz in London weist ihn der WM-Ausrichter FIFA nun auf ein entscheidendes Detail hin.

Die FIFA hat US-Präsident Donald Trump daran erinnert, dass der Fußball-Weltverband - und keine Regierung - über die Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft 2026 in Mexiko, Kanada und den USA entscheidet. Trump hatte in der vergangenen Woche Spielverlegungen in andere Städte in den Bereich des Möglichen gerückt. "Wenn ich der Meinung bin, dass es nicht sicher ist, werden wir die Spiele in eine andere Stadt verlegen", hatte er gesagt.

Die 16 Austragungsstädte - elf in den USA, drei in Mexiko und zwei in Kanada - stehen jedoch in einem Vertragsverhältnis mit der FIFA. Die hätte kaum acht Monate vor Turnierbeginn am 11. Juni 2026 bei einer kurzfristigen Verlegung gravierende logistische und vor allen Dingen rechtliche Probleme zu erwarten.

"Es ist das Turnier der FIFA, es fällt in die Zuständigkeit der FIFA und die FIFA trifft diese Entscheidungen", sagte FIFA-Vizepräsident Victor Montagliani am Mittwoch auf einer Konferenz in London. "Mit allem Respekt gegenüber den derzeitigen Staats- und Regierungschefs: Der Fußball ist größer als sie und Fußball wird ihre Amtszeiten, Regierungen und Parolen überleben", ergänzte der kanadische Präsident des nordamerikanischen Fußballverbands CONCACAF. "Das ist das Schöne an unserem Sport: Er ist größer als jeder Einzelne und größer als jedes Land."

Zu den Austragungsorten der WM-Spiele zählen auch Städte, die als Hochburgen der Demokraten, Trumps politischem Gegner, gelten - darunter Los Angeles, San Francisco und Seattle. In einige demokratisch regierte Städte hatte der US-Präsident in den vergangenen Monaten die Nationalgarde entsandt.

Trump nahm bei seinen Aussagen in der vergangenen Woche auch Bezug auf die Olympischen Spiele, die 2028 in Los Angeles stattfinden sollen. "Wenn wir glauben, dass eine Stadt auch nur im Geringsten gefährlich für die Weltmeisterschaft oder für die Olympischen Spiele ist - aber insbesondere für die Weltmeisterschaft, weil in so vielen Städten gespielt wird - werden wir das nicht zulassen", sagte er.

Infantino und FIFA vor großer Aufgabe

Trump hatte sich Anfang des Jahres zum Vorsitzenden einer Task Force des Weißen Hauses für die WM erklärt. Er unterhält enge Beziehungen zum FIFA-Präsidenten Gianni Infantino, der der US-Regierung sein "volles und uneingeschränktes" Vertrauen aussprach, zu einem erfolgreichen Turnier beitragen zu können.

Gleichzeitig ist der erratische Republikaner eine gewaltige Herausforderung für den FIFA-Präsidenten: Sorgen bereiten dem Weltverband Trumps pauschale Einreiseverbote für zahlreiche Nationen. So verbot der US-Präsident schon die Einreise von iranischen Staatsbürgern. Der Iran ist bereits für das Turnier qualifiziert. Zwar gibt es die Zusage, dass für Sportler und Funktionsteam eine Ausnahme gewährt wird, Fans dürfen aber nicht einreisen.

Noch beim Kongress des Fußball-Weltverbands FIFA Mitte Mai hatte Infantino stolz verkündet: "Letzte Woche hatten wir ein Treffen mit der Task Force des Weißen Hauses und der Regierung der Vereinigten Staaten. Die Welt ist in Amerika willkommen. Die Spieler selbstverständlich, jeder Beteiligte, wir alle, aber definitiv auch alle Fans." Nur wenige Tage später verkündete Trump, dass Menschen aus 19 Ländern die Einreise erschwert oder ganz verboten wird.

Quelle: ntv.de, sue

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