Fußball

60.000 Zuschauer gegen Dortmund Fans wollen die Hertha sehen

Zwei Wochen nach dem Randale-Spiel gegen Nürnberg rechnet Fußball-Bundesligist Hertha BSC an diesem Samstag im Spiel gegen Borussia Dortmund mit dem Saison-Rekordbesuch von 60.000 Zuschauern. Vielleicht weil die Zuschauer wissen, dass das Karten-Kontingent für das Spiel gegen Stuttgart am 10. April begrenzt ist.

Absteiger? Da deutet viel drauf hin.

Absteiger? Da deutet viel drauf hin.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Run auf die Karten soll die Hertha beflügeln: Mit der Unterstützung von den Rängen will der Krisen-Klub im Abstiegskampf erneut überraschen. Nach dem Urteil des DFB- Sportgerichts, das für das übernächste Heimspiel des Berliner Fußball-Bundesligisten gegen Stuttgart die komplette Fan-Kurve schloss, hat ein regelrechter Ansturm auf das Heimspiel an diesem Samstag gegen Borussia Dortmund eingesetzt.

Mehr als 50.000 Karten sind bereits verkauft, Hertha BSC rechnet mit dem Saison-Rekordbesuch von 60.000 Zuschauern. "Wir müssen alles tun, um das Spiel zu gewinnen. Dann werden die Fans von der ersten bis zur letzten Minute hinter uns stehen", erklärte Chefcoach Friedhelm Funkel, der von einer drohenden Spaltung der Fan-Lager nichts wissen will.

"Sicherlich hat das eine Blockade gelöst"

Dass nach den Ausschreitungen am 13. März gegen Nürnberg (1:2) eine Mehrheit der Anhänger für das Fehlverhalten einer kleinen Gruppe bestraft wurde, sorgt für zusätzlichen Zündstoff in Berlin. Ohnehin ist die Lage für das Tabellen-Schlusslicht weiter äußerst prekär: Mit fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz 16 muss Hertha die Zweitliga-Planungen schon vorantreiben - zugleich wird nach dem überraschenden 5:1-Sieg in Wolfsburg der Optimismus neu geschürt. "Sicherlich hat das eine Blockade gelöst", meinte Kapitän Arne Friedrich vor der Partie gegen den BVB.

Nach 231 Tagen soll im Olympiastadion endlich wieder ein Sieg gelingen. Der bisher letzte und in dieser Saison einzige Heimsieg datiert vom 8. August 2009 - 1:0 gegen Hannover. Das Augenmerk in Berlin wird sich am 28. Spieltag vor allem auf die Ost-Kurve richten. Von dort aus hatten am 13. März rund 150 Chaoten den Innenraum gestürmt und ihre Wut an Banden und Ersatzbänken ausgelassen. Trotz des Urteils des Sportgerichts, das die Hertha neben dem Teilausschluss der Fans am 10. April gegen den VfB Stuttgart zu einer Geldstrafe von 50.000 Euro verdonnerte, sah die Hertha vor dem Dortmund-Spiel keinen Grund, das Sicherheitskonzept infrage zu stellen.

Mehr Ordner – mehr Sicherheit?

Natürlich arbeite man immer an Verbesserungen, erklärte Geschäftsführer Ingo Schiller: "Aber wir werden keine grundsätzlichen Änderungen vornehmen." Auch das DFB-Sportgericht habe bestätigt, dass die Ordnungskräfte beim Nürnberg-Spiel angemessen auf die Platz- Stürmung reagiert hätten. Wie schon gegen Nürnberg wird gegen Dortmund die Anzahl der Ordner von 600 auf 800 erhöht.

Dass bei den Spielern nach dem Erfolg in Wolfsburg nun wieder der Druck steige, da eine Rettung wieder im Bereich des Möglichen liegt, glaubt Funkel nicht: "Wir haben auch in Wolfsburg Druck gehabt. Der Unterschied war, dass wir in Wolfsburg unsere ersten beiden Chancen genutzt haben." Das soll nun auch gegen Dortmund gelingen. "In jedem Spiel entscheidet der Kopf", unterstrich Manager Michael Preetz.

Quelle: ntv.de, dpa

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