Fußball

Sprengstoffexplosion verursacht Fataler Böllerwurf: Familienvater soll ins Gefängnis

Preußen-Spieler Marvin Thiel erlitt ein Knalltrauma.

Preußen-Spieler Marvin Thiel erlitt ein Knalltrauma.

(Foto: imago images/Jürgen Schwarz)

Folgenschwerer Aussetzer in der Regionalliga: Beim Spitzenspiel zwischen Rot-Weiss Essen und Preußen Münster rasten mehrere Fans des Gastgebers aus und zünden nach dem Ausgleich der Gäste Feuerwerkskörper. Einer verletzt zwei Preußen-Ersatzspieler. Für den Täter hat das nun fatale Folgen.

Wegen eines Böllerwurfs beim Regionalliga-Spitzenspiel zwischen Rot-Weiss Essen und Preußen Münster Mitte Februar soll ein 29 Jahre alter Familienvater ins Gefängnis. Das Amtsgericht Essen verurteilte den Mann wegen des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung zu einer Strafe von zwei Jahren und zwei Monaten. Eine Strafe in dieser Höhe kann nicht zur Bewährung ausgesetzt werden.

"Der Verurteilung liegt die Überzeugung des Gerichts zugrunde, dass der Angeklagte am 20.2.2022 während des Regionalligaspiels RWE gegen Preußen Münster einen Knallkörper warf, der neben den Ersatzspielern von Preußen Münster detonierte", hieß es in der Mitteilung. Dadurch hätten zwei Ersatzspieler, der Athletiktrainer von Münster sowie ein Balljunge Knall-Traumata erlitten.

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Die Polizei war dem mutmaßlichen Böllerwerfer bei der Auswertung von Fotos und Videos durch ein auffälliges Gesichtstattoo auf die Spur gekommen. Vor Gericht schwieg der Mann. Sein Anwalt plädierte auf Freispruch, weil die Täterschaft durch die Videos nicht zweifelsfrei nachgewiesen sei. Dem folgte das Gericht nicht. Das Urteil gegen den 29-Jährigen ist noch nicht rechtskräftig.

Das Spiel war damals beim Spielstand von 1:1 abgebrochen worden. Kurz nach dem Ausgleichstreffer der Gäste in der 72. Minute waren Feuerwerkskörper aus der Essener Fankurve in Richtung Spielfeld geflogen, wo sich Münsters Auswechselspieler aufhielten. Preußen-Spieler Marvin Thiel fasste sich sofort ans Ohr. Und musste sich im Anschluss in Behandlung begeben. Schiedsrichter Christian Scherper hatte die Begegnung erst unterbrochen - und pfiff sie nach fast einer halben Stunde Unterbrechung nicht mehr an.

Quelle: ntv.de, tno/dpa

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