Streit um Beckenbauers Millionen Freshfields widerspricht DFB-Darstellung
15.09.2016, 22:31 Uhr
DFB-Präsident Reinhard Grindel und Rainer Koch müssen einiges erklären.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die mysteriösen WM-Millionen für Franz Beckenbauer sorgen für immer neue Widersprüche. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wirft der Kanzlei Freshfields, den Verband falsch informiert zu haben. Die WM-Ermittler wehren sich - und werfen neue Fragen auf.
Der WM-Bonus für Franz Beckenbauer bringt den "Kaiser " und den Deutschen Fußball-Bund (DFB) weiter in Bedrängnis. Sicher ist: 5,5 Millionen Euro flossen aus dem Topf des WM-Organisationskomitees vom DFB an Beckenbauer. Danach wird es trotz des vom DFB am Nachmittag veröffentlichten "Faktenpapiers" schwammig - und widersprüchlich.
So behauptet die aktuelle DFB-Spitze, in dieser Woche von den genauen Umständen der Millionenzahlung an Beckenbauer erfahren zu haben. Sie wirft der Kanzlei Freshfields deshalb vor, den DFB in seinem Untersuchungsbericht zur mutmaßlich gekauften WM 2006 nicht zutreffend über die Zahlung informiert zu haben.
Dem Verband sei nicht dargelegt worden, dass das Geld vom DFB an Beckenbauer floss. Stattdessen sei man beim Deutschen Fußball-Bund von einem separaten Vertrag zwischen Oddset und dem OK-Chef ausgegangen. Nun müsse man laut DFB-Vizepräsident Rainer Koch feststellen, von falschen Sachverhalten ausgegangen zu sein. Koch war während der Freshfields-Ermittlung einer von zwei kommissarischen DFB-Präsidenten.
Nur: Die Darstellung von Koch bestreitet Freshfields, berichtet der Deutschlandfunk. Nach Aussage der Kanzlei wurde die DFB-Spitze bereits im März darüber informiert, dass Beckenbauer für seine Werbeengagement für Oddset vom DFB bezahlt wurde.
Allerdings: Im Schlussreport fehlt die Zahlung. Warum, darauf gibt es bislang keine schlüssige Antwort vom DFB und den internen Ermittlern. Zudem sei laut DFL auch unklar, von welchem Konto die erste Rate über 1 Million Euro an Beckenbauer gezahlt wurde. Laut DLF hatte Freshfields im März nur einen Betrag von 4,5 Millionen Euro ermittelt, der vom DFB an Beckenbauer floss - 1 Million Euro weniger, als er tatsächlich erhielt.
Quelle: ntv.de, cwo