Fußball

Freud und Leid am ersten Pokalspieltag Fürth patzt, Wölfe souverän

Nach einem umstritten Führungstor für Kickers Offenbach und zwei roten Karten scheidet Bundesliga-Neuling Fürth bereits am ersten Pokalspieltag aus. Wolfsburg setzte sich dagegen trotz schwachen Spielbeginns mit 5:0 deutlich gegen Sechstligist FC Schönberg durch.

Auch Fürths Asamoah konnte die Pokalpleite nicht verhindern - und hofft nun aufs ein besseres Bundesliga-Debüt der Kleeblätter.

Auch Fürths Asamoah konnte die Pokalpleite nicht verhindern - und hofft nun aufs ein besseres Bundesliga-Debüt der Kleeblätter.

(Foto: REUTERS)

Die SpVgg Greuther Fürth hat die Generalprobe für ihre Bundesliga-Premierenpartie am kommenden  Samstag gegen Bayern München gründlich verpatzt: Der Halbfinalist  der Vorsaison schied durch ein 0:2 (0:1) beim Drittligisten Kickers  Offenbach bereits in der ersten Runde des DFB-Pokals aus und blieb  im ersten Pflichtspiel der neuen Runde vieles schuldig.

Zu allem  Überfluss sahen Fürths Verteidiger Edgar Prib wegen wiederholten  Foulspiels die Gelb-Rote Karte (55.) und Abdul Rahman Baba (87.)  wegen einer angeblichen Tätlichkeit durch Rote Karte. Vor 7620 Zuschauern besiegelten Thomas Rathgeber (28.,  Handelfmeter) und Lars Bender (90.+1) die Überraschung für das  OFC-Team von Trainer Arie van Lent, der von 1998 bis 1999 selbst für  die Spielvereinigung gespielt hatte (16 Tore in 34 Spielen).

Das Führungstor der Offenbacher war allerdings umstritten:  Rathgeber hatte mit einem Freistoß den in der Mauer und im Strafraum  stehenden Gäste-Verteidiger Bernd Nehrig am Ellbogen getroffen.  Schiedsrichter Christian Dingert zeigte trotz heftiger Proteste der  Franken auf den Punkt.

Fürths Trainer Mike Büskens war außer sich.  Offenbachs André Hahn hatte zudem mit einem Pfostenschuss (84.) Pech. Fürth sorgte auf dem Bieberer Berg unfreiwillig dafür, dass die  Offenbacher wieder von der Rolle als Pokal-Schreck träumen dürfen.  Vor zwei Jahren hatte der Cupsieger von 1970 auf dem Weg ins  Achtelfinale unter anderem den aktuellen Titelträger Borussia  Dortmund bezwungen. Es war die bis dato letzte Niederlage der Westfalen in diesem Wettbewerb.

Die favorisierten "Kleeblätter" erarbeitete sich zwar zu Beginn  ein optisches Übergewicht und kam durch Sercan Sararer (3.) gleich  zu einer Chance. Doch danach agierten die Hessen leidenschaftlicher  als der Bundesliga-Neuling, der viele Schwächen in der Abwehr  offenbarte. Ein Zwei-Klassen-Unterschied war ab Mitte der ersten  Halbzeit nicht mehr zu erkennen. Chancen für Fürth blieben zudem  Mangelware. Bei einem Weitschuss von Mittelfeldspieler Sararer  reagierte OFC-Keeper Robert Wulnikowski gut (21.).  Büskens hatte in die Startelf nur einen einzigen Neuzugang  berufen: Der für 500.000 Euro vom FC Nordsjaelland gekommene  dänische EM-Teilnehmer Tobias Mikkelsen spielte im linken  Mittelfeld, blieb aber blass. Der vor gut einer Woche vom belgischen  Pokalsieger KSC Lokeren verpflichtete Stürmer Djiby Fall stand indes noch nicht im Kader. 

 Dafür imponierte der mit vier Niederlagen in fünf Spielen in die  Drittliga-Saison gestartete OFC, der weiter auf Angreifer Kai Hesse  (Knie-OP) verzichten musste. Die Halbzeit-Führung war dann auch  verdient. Nach dem Wechsel drückte der Erstligist auf den Ausgleich,  wurde aber vom eigenen Mann ausgebremst, als Prib zu Recht des Feldes verwiesen wurde.

Wolfsburgs Diego (l.) und Schoenbergs Hannes-Michel Kohn kaempfen um den Ball.

Wolfsburgs Diego (l.) und Schoenbergs Hannes-Michel Kohn kaempfen um den Ball.

(Foto: dapd)

 In der Folge wollte Offenbach die Entscheidung, doch Stürmer  Mathias Fetsch (55./59.) scheiterte zweimal an Greuther-Torhüter Max  Grün. Bei den Gastgebern überzeugten Andre Hahn, Nicolas Feldhahn  und Rathgeber. Bei den Franken verdienten sich Grün sowie mit Abstrichen Sebastian Tyrala gute Noten.

Wolfsburg nach schwachem Auftakt souverän

Keine böse Überraschung für Felix Magath und seinen VfL Wolfsburg: Nach schwachem Beginn ist der Bundesligist souverän in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen.  Die Wölfe setzten sich in Lübeck beim Sechstligisten FC Schönberg mit 5:0 (3:0) durch.

 Ivica Olic brachte die Elf von Trainer Magath mit einem  Doppelpack auf Kurs (28., 30.). Vor der Pause erhöhte der begnadigte  Regisseur Diego vor 3487  Zuschauern in der Lohmühle auf 3:0 (43.).  Nach dem Wiederanpfiff markierte  zunächst Bas Dost (67.) sein  Premieren-Tor für Wolfsburg, bevor erneut Olic (69.) den Schlusspunkt setzte.

 Vor einem Jahr war der VfL bereits in der ersten Runde am  Viertligisten RB Leipzig gescheitert, eine erneute Blamage wollten  sich die Wölfe nicht leisten. Magaths Mannschaft fand allerdings nur  sehr mühsam ins Spiel. Die ersten Szenen in Lübeck gehörten den Amateuren.

 Bereits nach einer halben Minute gab Thomas Manthey einen  Warnschuss für den Außenseiter ab, Bastian Hennings Heber in der 12.  Minute erfreute Marvin Hitz im Tor der Wolfsburger ebenso wenig. Von  den Gästen ging bis zu diesem Zeitpunkt keine Gefahr aus. Die Niedersachsen waren zwar technisch hoch überlegen, die  Schönberger konnten dies aber lange durch Kampfkraft kompensieren.  Mit Olic, Dost, Emanuel Pogatetz, Naldo und Fágner hatte Magath fünf  Neuzugänge auf den Rasen in der Lohmühle geschickt, sein  Star-Ensemble musste aber erst warm werden. Durch einen Freistoß kam der Favorit dann zum ersten Treffer,  der jedoch aus Abseitsposition erzielt wurde. Nach einer Ecke von  Marcel Schäfer setzte Naldo einen herrlichen Fallrückzieher an den  Innenpfosten, und Olic, vor der Saison von Bayern München gekommen,  staubte ab. Nach dem zweiten Treffer des Kroaten wirkte Wolfsburg nun souveräner und legte nach.

 Nach dem Wechsel spielte der Bundesligist die Partie unaufgeregt  zu Ende. Olic und der stets bemühte Diego konnten im ersten  Pflichtspiel der Saison gefallen. Die Gastgeber hatten in Daniel  Erpen-Köhn und Daniel Bendlin kampfstarke Akteure.

Quelle: ntv.de, sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen