Fußball

Hradecky fordert klare Regeln Fußball muss aus Eriksen-Kollaps lernen

Die dänische Nationalmannschaft umringt den kollabierten Eriksen.

Die dänische Nationalmannschaft umringt den kollabierten Eriksen.

(Foto: Pool via REUTERS)

Bei der Fußball-EM bricht der Däne Christian Eriksen beim Spiel gegen Finnland zusammen. Er muss wiederbelebt werden, die Partie wird trotzdem fortgesetzt. Das Handeln der UEFA sorgt für Empörung. Der Finne Lukas Hradecky fordert nun ein Protokoll, dass traumatisierte Spieler entlastet.

Der finnische Nationaltorwart Lukas Hradecky hat nach dem Drama um den Dänen Christian Eriksen bei der Fußball-Europameisterschaft Konsequenzen gefordert. "Es muss ein klar definiertes Protokoll geben, was bei solchen Geschehnissen zu tun ist. Das würde allen Beteiligten sehr helfen. Es darf nicht sein, dass letztlich womöglich traumatisierte Spieler überlegen müssen, was passieren soll", sagte der Torhüter von Bayer Leverkusen dem Portal Spox. Es brauche klare Regeln, die die menschliche und keine kommerzielle Perspektive in den Vordergrund rücke, befand Hradecky.

Nach der Unterbrechung der Partie zwischen Dänemark und Finnland und während des Einsatzes der Notärzte sei bei vielen Beteiligten eine Hilflosigkeit aufgetreten. "Es war für meine Mitspieler und mich eine emotionale Achterbahnfahrt. Das war alles nicht einfach zu verarbeiten. Man ist einfach nicht darauf vorbereitet und weiß nicht, was man in einer solchen Situation machen soll", sagte der Finne.

Er und sein Team seien nicht davon ausgegangen, dass die Partie fortgesetzt werde. "Wir sagten uns aber, dass wir allem zustimmen werden, was sie vorschlagen. Wenn die Kapitäne entschieden hätten, dass das Spiel mit 0:0 gewertet wird, hätten wir es genommen", sagte Hradecky. Finnland gewann die Partie mit 1:0, Dänemark schaffte dann noch den Einzug bis ins Halbfinale der EM.

Die sportliche Zukunft Eriksens ist weiterhin ungeklärt. Mit einem Comeback in diesem Jahr ist auf keinen Fall zu rechnen. Untersuchungen sollen zeigen, ob und wann der aktuell bei Eriksen implantierte Defibrillator wieder aus dessen Körper entfernt werden kann. Falls nicht oder noch nicht, müsste sich der aktuell bei Inter Mailand unter Vertrag stehende Spieler einen neuen Arbeitgeber suchen. In Italien ist Kontaktsport mit einem Herzschrittmacher gesetzlich verboten.

Sollte Eriksen seine Karriere in der Serie A nicht fortsetzen können, wäre eine Rückkehr in die Niederlande eine Option. Zuletzt wurde der Däne mit Ajax Amsterdam in Verbindung gebracht.

Quelle: ntv.de, sue/dpa

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