Fußball

Für ihre Kultur und neue Spielzeiten Fußballfans auf der Straße

Sie sind unzufrieden – und zeigen es auch. Fußballfans aus ganz Deutschland demonstrieren in Berlin. Ihr Protest richtet sich gegen die Kommerzialisierung, zum Beispiel gegen die von den Fernsehanstalten bestimmten Anstoßzeiten der Spiele und die Einschränkung von Fanutensilien. Der DFB reagiert gelassen.

Gegen zu viel Kommerz: Fußballfans demonstrieren in Berlin.

Gegen zu viel Kommerz: Fußballfans demonstrieren in Berlin.

(Foto: dpa)

Tausende Fußball-Fans haben in Berlin für den "Erhalt der Fankultur" in Deutschlands populärstem Sport demonstriert. Mit Sprechchören und bunten Transparenten zogen sie vom Alexanderplatz aus durch die Innenstadt und forderten unter anderem günstigere Stadiontickets sowie arbeitnehmer- und familienfreundlichere Anstoßzeiten. Den meisten Anhängern von Vereinen aus der Zweiten Liga sind vor allem die Spiele am Montagabend ein Ärgernis. Viele müssen extra Urlaub nehmen, wenn ihre Mannschaft unter der Woche auswärts antreten muss.

Ohne die Fans würden die Profi-Ligen nicht funktionieren, sagte der Sprecher der Veranstalter, Steffen Toll. Er sprach von mindestens 4000 Teilnehmern und Anhängern von knapp 50 Vereinen. Zu den Organisatoren gehörten Fan- und Ultraszenen aus Deutschland sowie die Vereinigungen "ProFans", das "Bündnis Aktiver Fußballfans" und "Unsere Kurve". Vertreten waren Fans von Bundesligisten wie Bayern München und Werder Bremen, aber auch von Regionalligisten. Neben der zunehmenden Kommerzialisierung des Fußballsports kritisierten Demonstranten die Willkür bei Polizeieinsätzen und forderten eine Kennzeichnungspflicht für die Beamten.

Der Deutsche Fußballbund zeigte sich den Demonstranten gegenüber aufgeschlossen. "Ich kann durchaus verstehen, dass die Fans auf die Straße gehen", sagt der Sicherheitsbeauftragte Helmut Spahn dem Berliner Tagesspiegel. "Ich wünsche mir Fanszenen, die ihre Meinung artikulieren. Die kritisch sind, auch uns gegenüber."

Quelle: ntv.de, dpa

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