Hartes Derby gegen Fenerbahce Galatasaray holt 18. Meistertitel
13.05.2012, 12:47 Uhr
Galatasarays Necati Ates verteilt Küsse.
(Foto: dpa)
Galatasaray Istanbul krönt sich im entscheidenden Spiel bei Titelverteidiger Fenerbahce Istanbul erstmals seit 2008 zum türkischen Fußballmeister. Der Mannschaft von Trainer Fatih Terim reicht am letzten Spieltag der Meisterrunde ein 0:0, um sich mit einem Punkt Vorsprung den Titel in der Süper Lig zu sichern.
Galatasaray Istanbul ist neuer türkischer Fußball-Meister. Der Traditionsclub holte mit einem 0:0-Unentschieden gegen den Lokalkonkurrenten Fenerbahce seinen 18. Titel in der Süper Lig und zog so mit dem Rekordmeister gleich. Zehntausende Galatasaray-Fans feierten auf den Straßen der türkischen Metropole den Sieg über den Erzrivalen.

Schwere Auseinandersetzungen lieferten sich Fenerbahce-Hooligans mit der Polizei.
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Überschattet wurde der Erfolg von Krawallen seitens einiger Fenerbahce-Hooligans. Nach dem Abpfiff hatten Anhänger des Klubs den Innenraum des Stadions gestürmt und sich Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Zudem wurden Sitze aus den Verankerungen gerissen und auf das Spielfeld geworfen. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas gegen Randalierer ein.
Bereits vor dem Spiel war es zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern beider Vereine gekommen. Dabei seien mindestens vier Menschen mit Messerstichen verletzt worden, berichteten türkische Medien. In mehreren Stadtteilen Istanbuls begannen Fans von Galatasaray unmittelbar nach dem Anpfiff mit Jubelfeiern und Autokorsos. Die türkische Polizei war am Abend rund um das Sükrü-Saracoglu-Stadion mit starken Einheiten vertreten.
Die Gastgeber mussten auf Sieg spielen, Chancen waren in einem hart geführten Derby aber Mangelware. Fenerbahces Senegalese Issiar Dia sah in der 65. Minute die Gelb-Rote Karte wegen Foulspiels. Kurz vor Schluss (79.) wurde auch der Ex-Hamburger Tomás Ujfalusi nach der zweiten Verwarnung vom Feld geschickt. In den letzten Minuten drückte Fenerbahce vergeblich auf den entscheidenden Treffer.
Die Saison war in der Türkei von einem schweren Manipulationsskandal überschattet, bei dem Fenerbahce im Mittelpunkt stand. Seit Februar stehen in Istanbul Manager, Spieler und Trainer vor Gericht. Ihnen wird vorgeworfen, in der vergangenen Saison in der Süper Lig 19 Spiele mit hohen Geldbeträgen verschoben zu haben. Dazu soll auch das wichtige Match von Fenerbahce Istanbul gegen Sivasspor gehören, in dem Fenerbahce am letzten Spieltag der Saison den Titel geholt hatte.
Quelle: ntv.de, dpa/sid