Fußball

Erfolge mit dem FC Bayern sollen her Heynckes baut am Lebenswerk

"Wir würden uns sehr freuen, wenn die Mannschaft diesem großen Trainer den verdienten glanzvollen Abschied schenken würde": Jupp Heynckes.

"Wir würden uns sehr freuen, wenn die Mannschaft diesem großen Trainer den verdienten glanzvollen Abschied schenken würde": Jupp Heynckes.

(Foto: dpa)

Für Jupp Heynckes brechen die letzten Monate seiner erfolgreichen Karriere als Fußballtrainer und Spieler an. Der 67-Jährige geht mit großem Ehrgeiz an die Aufgabe heran. Locker ist nicht sein Stil. Er will zum Abschied mit dem FC Bayern Titel, Titel, Titel.

Als die Entscheidung für Josep Guardiola gefallen war, dachte Uli Hoeneß sofort an seinen Freund Jupp Heynckes. Er sei ihm "extrem dankbar. Wir würden uns sehr freuen, wenn die Mannschaft diesem großen Trainer den verdienten glanzvollen Abschied schenken würde", lautete die Botschaft des Präsidenten des FC Bayern München an die Stars. Dass Philipp Lahm, Franck Ribéry und Co. den 67-Jährigen in seinen letzten Monaten als Trainer nicht ausreichend unterstützen könnten und Heynckes so zur "lame duck" verkommt, steht vor dem Rückrunden-Start des deutschen Fußball-Rekordmeisters am Samstag gegen die SpVgg Greuther Fürth allerdings nicht zu befürchten. Nach zwei titellosen Jahren ist die Gier bei den Profis nach Titeln so groß wie selten zuvor.

Auch Heynckes wirkte in den vergangenen Wochen nicht so, als ob er seine große Karriere locker ausklingen lassen wollte. Der Job sei "wahnsinnig intensiv und kostet viel Kraft, macht aber nach wie vor sehr viel Spaß", sagte er unlängst. So drängte sich nicht erst seit dem Trainingslager in Katar der Eindruck auf, dass es Heynckes allen noch einmal zeigen will und er besonders engagiert zu Werke geht. Zum Abschluss er nichts dem Zufall überlassen.

"Er ist ein Vollprofi", stellte Torwart Manuel Neuer fest. Die Ansprachen von Heynckes an die Mannschaft fielen in den vergangenen Tagen und Wochen deutlicher aus als in der Vergangenheit, im Training zog er die Zügel an und auch seine jüngsten Botschaften an die Öffentlichkeit hatten es durchaus in sich. Dass sich Heynckes in Doha hinstellte und seine eigene Arbeit derart in den Vordergrund rückte, war schon außergewöhnlich. Der FC Bayern habe in seiner Historie "noch nie so einen modernen, attraktiven und zeitgemäßen Fußball gespielt", betonte Heynckes nach der beeindruckenden Hinrunde der Münchner: "Ich bin jetzt eineinhalb Jahre hier, man sieht, dass das Früchte trägt. Es gibt in der Liga nicht viele Mannschaften, die so arbeiten wie wir."

Spaziergänge mit Schäferhund Cando

Dass es in der Rückrunde nun Probleme geben könnte, glaubt bei den Bayern keiner. Die Konstellation würde die Münchner nicht daran hindern, "weltklasse zu arbeiten", unterstrich Sport-Vorstand Matthias Sammer, der zuletzt keine Gelegenheit ausließ, Heynckes in den höchsten Tönen zu loben: "So, wie ich ihn jetzt erlebe, besetzt er mit seiner Persönlichkeit alle Facetten. Er ist ein fantastischer Trainer."

Das findet auch Hoeneß. "Als adäquater Nachfolger für Jupp Heynckes kam nur ein Trainer vom Kaliber eines Pep Guardiola in Frage", lobte er seinen Freund, der auch bei den Spielern ein hervorragendes Standing genießt. Heynckes mache einen "sehr lebendigen Eindruck. Er gibt viele Anweisungen. Er lebt uns die Einstellung vor", stellte Nationalspieler Toni Kroos fest. Heynckes komme bei der Mannschaft "sehr gut" an: "Er hat uns noch einmal einen Schritt besser gemacht." Auch Superstar Franck Ribéry würdigte unlängst die Arbeit von Heynckes: "Er gibt mir viel Vertrauen, er ist locker, lacht viel, arbeitet viel mit uns."

Seine Karriere als Spieler und Trainer begann Heynckes jeweils bei Borussia Mönchengladbach. Seinen größten Erfolg als Coach feierte der Welt- und Europameister 1998, als er mit Real Madrid die Champions League gewann. Ab Sommer wird Heynckes nun aller Voraussicht nach das Rentner-Leben auf seinem Bauernhof in Schwalmtal genießen und dort mit seinem Schäferhund Cando Spaziergänge unternehmen. Die Bayern versuchen allerdings, Heynckes in beratender Funktion an sich zu binden. "Wir würden uns darüber freuen. Er ist ein ausgesprochener Fachmann und genießt unser absolutes Vertrauen. Der Klub würde ihn gerne in Zukunft einbeziehen", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Hoeneß würde sich freuen.

Quelle: ntv.de, Thomas Niklaus, sid

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