Fußball

Traumtorschütze aus Liga drei Hype um "Krach-Bumm-Stahli"

Das Michael-Stahl-Märchen geht weiter. Der Koblenzer lässt mit seinem Weitschuss aus 61 Metern Stars wie Arjen Robben hinter sich und gewinnt die Wahl zum Tor des Jahres 2010. Anschließend bekennt er: "Mein Leben hat sich komplett verändert." Selbst die Referees necken ihn.

Glücksgefühle nach Glückstreffer: Michael Stahl feiert sein 61-Meter-Tor gegen Hertha.

Glücksgefühle nach Glückstreffer: Michael Stahl feiert sein 61-Meter-Tor gegen Hertha.

(Foto: picture alliance / dpa)

Eine 61 Meter lange Fleischwurst, eigene Lieder, Millionen Abrufe bei YouTube und sogar ein Besuch aus Japan: Der Weitschuss-Hammer von Michael Stahl hat einen wahren Hype ausgelöst. Nun wählten die Zuschauer der ARD-Sportschau das sensationelle Tor des Mittelfeldspielers vom Drittligisten der TuS Koblenz im Pokalspiel gegen Hertha BSC Berlin (2:1) zum Tor des Jahres 2010.

"Mein Leben hat sich komplett verändert, in Koblenz ist die Hölle los", berichtete Stahl bei der Ehrung. "Ich werde richtig gefeiert, es ist der Wahnsinn." Für seinen Treffer hatte er schon kurz nach dem Abpfiff eine Erklärung: "Der Trainer sagt immer: Stahli, wenn du nicht weißt, wohin mit dem Ball, dann hau ihn einfach weg. Das habe ich gemacht, und schon im Flug habe ich gesehen, da geht was." 29,14 Prozent der Zuschauer entschieden sich für sein Tor.

Vorbilder locker abgehängt

Bei der Wahl setzte sich der Drittliga-Kicker gegen Stars wie Arjen Robben, Claudio Pizarro oder Thomas Müller durch. "Das ist unglaublich. Die Spieler kenne ich ja auch nur aus dem Fernsehen." Lediglich gegen Nationalspieler Müller hat "Stahli" schon in der 3. Liga gespielt, als der Münchner für die Amateure des FC Bayern kickte.

Bei der Wahl zum Tor des Jahres setzte sich der Drittliga-Profi gegen Stars wie Arjen Robben durch.

Bei der Wahl zum Tor des Jahres setzte sich der Drittliga-Profi gegen Stars wie Arjen Robben durch.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach seinem Traumtor zur 1:0-Führung am 26. Oktober musste der 23-Jährige eine Woche lang Pressetermine wahrnehmen, sogar ein Fernsehteam aus Japan schaute vorbei. Am Verkauf der zu seinen Ehren produzierten Megawurst war er persönlich beteiligt. Die Mitspieler tauften ihn prompt "Fleischwurst". Zeitungen aus Japan und Brasilien schrieben Geschichten und überschütteten ihn mit Spitznamen wie "Krach-Bumm-Stahli", "Stahlinho" oder "Iron Mike".

"Stahli, das ist doch viel zu nah für Dich"

Auch auf dem Feld ließ ihn der Treffer nicht mehr los. Wenn er für die TuS Koblenz Freistöße aus 40 Metern schießen wollte, musste er sich von Schiedsrichtern Sprüche anhören wie: "Stahli, das ist doch viel zu nah für Dich."

Trotz der Aufregung hat bislang noch kein höherklassiger Verein Interesse am Fernschuss-Spezialisten bekundet. Stahl stört das nicht: "Ich will am liebsten in Koblenz bleiben und mit dem Klub aufsteigen." Von diesem Ziel ist sein Team aber noch ein großes Stück entfernt. Zwar gewann die TuS am Wochenende 3:2 bei Rot Weiss Ahlen, doch immer noch trennen Koblenz neun Punkte von Platz drei.

Quelle: ntv.de, von Nikolaj Stobbe, sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen