Fußball

Neuer Zündstoff in München Ismaik erklärt 1860 für unverkäuflich

imago28624547h.jpg

(Foto: imago/Sven Simon)

Verkauft Hasan Ismaik nun seine Anteile am TSV 1860 München? Oder nicht? Ein Kaufinteressent behauptet: ja! Und nährt damit die Hoffnung vieler Fans. Doch ein Dementi aus Abu Dhabi folgt prompt. Stattdessen kündigt Ismaik vage ein andere Kooperation an.

Dieser Traum vieler Fans des TSV 1860 München von einem Ende der Erfolglos-Liaison mit Investor Hasan Ismaik dauerte nur wenige Stunden. Nachdem der Münchner Unternehmer Gerhard Mey in einem Interview überraschend berichtet hatte, dass Ismaik seine Anteile am abgestürzten Fußball-Traditionsverein "ohne Wenn und Aber" verkaufen wolle, folgte prompt ein Dementi des Jordaniers. "Falsch ist, dass ich auch nur ansatzweise daran denke, mich beim TSV 1860 zurückzuziehen", ließ Ismaik bei Facebook verlauten.

Vielmehr kündigte der Geschäftsmann eine Kooperation mit einer "herausragenden Münchner Persönlichkeit" an, blieb Details aber zunächst schuldig. Im Interview der "Süddeutschen Zeitung" hatte Mey für Aufsehen gesorgt, als er von einem Gespräch mit Ismaik berichtete. Dieses fand in Alicante statt. Dabei habe Ismaik einerseits gesagt, seine Anteile an 1860 veräußern zu wollen, andererseits aber einen "astronomischen" Kaufpreis von mehr als 70 Millionen Euro aufgerufen. Offenbar will der Geschäftsmann aus Abu Dhabi den gezahlten Kaufpreis für die Löwen und auch alle seitdem gewährten Darlehen erstattet bekommen.

"Für mich ist 1860 eine Ehrensache"

Ismaik war 2011 beim TSV mit großen Zielen eingestiegen, hatte aber statt Erfolge nur Schlappen erlebt und im Frühjahr den Absturz von der zweite in die vierte Liga provoziert. An ein Ende seines Schaffens an der Grünwalder Straße aber denkt der Investor angeblich nicht. "Zum letzten Mal: 1860 ist unverkäuflich", schrieb Ismaik. "Für mich ist 1860 eine Ehrensache. Unser Verein lebt und wird über den Umweg Regionalliga wieder an Kraft zulegen."

Viele Präsidien und Manager sind in den vergangenen Jahren am exzentrischen Mehrheitseigner gescheitert - und auch Interessenten für eine Übernahme der Anteile blitzten bei Ismaik ab. Mey schien gute Chancen zu haben, den bei Teilen der Fans ungeliebten Investor loszuwerden. Zwei Treffen in einem luxuriösen Kur-Hotel in Spanien, bei denen Ismaik unter anderem seinen Butler mit dem Präsidenten von 1860 verglichen und über seine angebliche deutsche Großmutter gesprochen haben soll, aber brachten offenbar keinen Durchbruch.

Ismaik sagte nun: "Mit seiner Medienoffensive versucht Mey jetzt Druck auf mich auszuüben." Außerdem behauptete er, dass ihm von Mey dessen Anteile am Automobilzulieferer Webasto angeboten worden seien. Mey will einen Deal nicht um jeden Preis. "Die gestellten Forderungen werden wir nicht erfüllen. Das ist illusorisch und weit weg von der Realität. Es gibt verschiedene Verfahren, ein Wirtschaftsunternehmen zu bewerten, und bei Sechzig kommen wir niemals auch nur in die Nähe des aufgerufenen Werts".

Quelle: ntv.de, Manuel Schwarz, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen