Schmerzensgeld in Millionenhöhe Ivan Klasnic kassiert für Nierenschäden
29.12.2020, 20:26 Uhr
Nach 14 Jahren bekommt Ivan Klasnic sein Schmerzensgeld.
(Foto: imago images/Nordphoto)
14 Jahre dauert es für Werder Bremens ehemaligen Stürmer Ivan Klasnic: Nun erhält der Kroate nach langem Rechtsstreit Schadensersatz für seine Nierenschäden, für die er die ihn früher behandelnden Ärzte verantwortlich macht. "Kein Geld der Welt", könne aber den Gesundheitsschaden wettmachen.
Der 14 Jahre lange Rechtsstreit mit seinem Ex-Verein Werder Bremen und ehemaligen Ärzten hat für den früheren Bundesligaprofi Ivan Klasnic ein versöhnliches Ende gefunden. Wie die Sportschau berichtete, erhält Klasnic mehr als vier Millionen Euro Schmerzensgeld und Schadensersatz. Der Kroate hatte geklagt, weil er seinen Ex-Verein, die Reha-Zentrum Bremen GmbH und die damals behandelnden Ärzte für seine Nierenschäden verantwortlich macht.
Nach ARD-Informationen einigten sich die Parteien nun vor dem Bremer Oberlandesgericht auf einen Vergleich. Klasnic' Anwalt Matthias Teichner sagte der ARD, dass er mit dieser Summe grundsätzlich zufrieden sei. Sie ist deutlich höher als jene Summe, die das Landgericht Bremen zunächst festgelegt, Klasnic aber nicht akzeptiert hatte. Daher war der Fall vor das Oberlandesgericht gewandert.
"Bedauern der Ärzte längst überfällig"
Die neue Summe sei "eher dazu geeignet, ein Gefühl von Gerechtigkeit aufkommen zu lassen", sagte der Anwalt. Allerdings könne "kein Geld der Welt den erheblichen und dauerhaften Gesundheitsschaden meines Mandanten wettmachen". Die Entschädigung wird von Versicherungen gezahlt, die Ärzte selbst werden nicht belangt. "Wenigstens waren die Ärzte jetzt dazu bereit, ihr Bedauern über die Vorkommnisse im Vergleich auszudrücken", sagte Teichner. "Dies war meines Erachtens längst überfällig."
Klasnic, mit Werder Meister und DFB-Pokalsieger, hatte in seiner aktiven Karriere Schmerzmittel erhalten, die in zu hohen Dosen zu Nierenschäden führen können. Der 40-Jährige hat mittlerweile drei Transplantationen hinter sich und wird weiter gesundheitlich eingeschränkt bleiben. "Ich fühle mich gut, bin glücklich und möchte 100 Jahre alt werden", hatte er im Januar nach seinem 40. Geburtstag der "Kreiszeitung Syke" gesagt.
Wie alle chronisch Kranken stellte ihn dann die Corona-Pandemie vor große Probleme, wegen der er sich kaum aus dem Haus traue, wie er im März erklärte: "Angst habe ich natürlich. Aber ich versuche, diese Angst einzudämmen, indem ich Leute meide", sagte Klasnic damals "t-online.de".
Quelle: ntv.de, dbe/sid