Ehemaliger Bundesliga-Profi Johann "Buffy" Ettmayer ist tot
02.04.2023, 15:24 Uhr
		                      Ettmayer (rechts) im Gespräch mit Franz Beckenbauer.
(Foto: IMAGO/Sportfoto Rudel)
Die Diskussionen um sein Gewicht wird Johann "Buffy" Ettmayer während seiner Karriere nie los, entgegnet ihm jedoch schlagfertig - und hinterlässt nicht nur fußballerisch Eindruck vor allem beim VfB Stuttgart. Nun ist der frühere Bundesliga-Profi mit 76 Jahren gestorben.
Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart trauert um seinen früheren Kapitän Johann "Buffy" Ettmayer. Wie der Verein mitteilte, starb der frühere Mittelfeldspieler am Samstag im Alter von 76 Jahren. Der Österreicher hatte von 1971 bis 1975 für die Schwaben gespielt und dabei in 97 Einsätzen 34 Tore erzielt. Am 26. Januar 1974 trug er sich mit dem insgesamt 10.000. Tor der Bundesliga zudem in die Geschichtsbücher ein, der Treffer wurde zugleich als Tor des Monats gekürt. "Mit Buffy Ettmayer hat der VfB Stuttgart einen verdienten Spieler und eine große Persönlichkeit verloren. Der VfB wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren", schrieb der Verein.
Ettmayer war für seine Sprüche und seinen ungewöhnlichen Körperbau bekannt. Mehr als 80 Kilogramm verteilten sich auf gerade einmal 1,72 Meter Körpergröße. "Ettmayer war nicht nur für sein trickreiches Spiel, sondern auch für seinen legendären Schmäh bekannt und beliebt", schrieb der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB), für dessen Nationalmannschaft dieser von 1968 bis 1975 insgesamt 30-mal aufgelaufen war.
"Ich bin der einzige Österreicher, der seinen Rucksack vorne trägt", hatte Ettmayer einst gesagt, dessen Gewicht ihn über seine gesamte Laufbahn begleitete. Den Spitznamen "Buffy" verpasste ihm sein Trainer Leopold Stasny, auf Tschechisch heißt das so viel wie "Dickerchen". Überliefert ist auch ein Dialog mit Stuttgarts Trainer Albert Sing, der Ettmayer vorgeworfen haben soll, dieser sei "zu dick", um zu spielen. "Ich war schon immer so", habe der Österreicher entgegnet - auf den Anwurf, es gäbe aber Fotos, auf denen er dünner sei, soll er schlagfertig reagiert haben: "Die sind wahrscheinlich mit einer Schmalfilmkamera gemacht."
Nach dem Abstieg der Stuttgarter wechselte der ehemalige Nationalspieler zum Hamburger SV. Mit den Hanseaten wurde der gebürtige Wiener DFB-Pokalsieger und gewann den Europapokal der Pokalsieger. Seine Laufbahn beendete er in tieferklassigen Ligen beim Freiburger FC, beim SV Göppingen und der SpVgg Rommelshausen.
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa