"Er hätte 99 und 100 machen können" Kein Abschiedsspiel für Ballack
14.10.2012, 08:29 Uhr
Michael Ballack am 3. Oktober 2010 nach einem Freundschaftsspiel gegen Argentinien. Es war sein 98. und letzter Auftritt für den DFB.
(Foto: picture alliance / dpa)
Michael Ballack signalisiert, dass er doch gern ein Abschiedsspiel gehabt hätte. Doch Oliver Bierhoff bleibt hart: Die Zeit für Abschiedsspiele sei vorbei. Jürgen Klinsmann und Jürgen Kohler hätten auch keines bekommen.
Teammanager Oliver Bierhoff hat sich deutlich gegen ein nachträgliches Abschiedsspiel für Michael Ballack in der Fußball-Nationalmannschaft ausgesprochen. "Ich finde persönlich, dass die Zeit für Abschiedsspiele vorbei ist", sagte Bierhoff im "Aktuellen Sportstudio".
Bierhoff verwies auf ehemalige Auswahlspieler wie Jürgen Klinsmann und Jürgen Kohler, die ebenfalls kein besonderes letztes Match bekommen hätten. Ballack hatte jüngst erklärt, sich trotz seines Rücktritts vom aktiven Sport noch ein Abschiedsspiel zu wünschen. Bierhoff sagte: "Erstmal haben wir wenige Termine überhaupt zur Verfügung". Außerdem schaffe man dadurch einen Präzedenzfall.
Der Manager erinnerte daran, dass dem Ex-Kapitän ein Abschiedsspiel angeboten worden war - das Freundschaftsspiel gegen Brasilien am 10. August 2011 in Stuttgart. Diese lehnte die Offerte jedoch als "Farce" ab. "Damit sehe ich auch keine Chance mehr", betonte Bierhoff.
Laut Bierhoff hätte Ballack sogar noch in den "Club der Hunderter" einziehen können. "Wir haben Michael angeboten, seine Länderspiele 99 und 100 zu machen. Darauf ist er nicht eingegangen", sagte Bierhoff.
Ballack hatte seinen unrühmlichen Abgang aus der deutschen Nationalmannschaft unlängst bedauert und erklärt, er wolle eine Aussprache mit Joachim Löw. "Wichtig ist, dass wir beide in aller Ruhe mal über das Geschehene sprechen werden", sagte Ballack in einem Interview. "Aber es wird keine Geste nur für die Öffentlichkeit geben."
Über seine Absage des DFB-Angebots sagte Ballack: "Unter den damals gegebenen Umständen klang das für mich wie ein Almosen. Und das wollte ich nicht. Es wird ja immer suggeriert, dass ich ein Abschiedsspiel abgelehnt hätte. Aber so war es ja nicht."
Quelle: ntv.de, dpa