"Auch ein Trainer lernt mit jedem Spiel" Klinsmann startet ohne Pleite
11.08.2011, 11:50 UhrMit einem Achtungserfolg beginnt die Mission von Jürgen Klinsmann als Fußball-Nationaltrainer der USA. Es ist ein emotionaler Einstand. Denn erst sorgt Klinsmann mit seiner defensiven Aufstellung für Irritationen. Doch dann stellt er um und sieht eine starke zweite Halbzeit seines Teams.
Jürgen Klinsmann ist mit einem Unentschieden in seinen neuen Job als US-Nationalcoach gestartet. Der ehemalige Fußballbundestrainer kam in Philadelphia mit seinem amerikanischen Team im Freundschaftsspiel gegen Mexiko zu einem 1:1. Klinsmann hatte am 29. Juli die Nachfolge des entlassenen Bob Bradley angetreten.
Nach dem Spiel wirkte er etwas mitgenommen von seiner Premiere auf der US-Bank. "Es war ein emotionaler Start für mich, ein spezieller Moment in meinem Leben, etwas ganz Besonderes für mich als Person", sagte er beinahe ergriffen. Und, ach ja, "wir können sehr zufrieden sein mit dieser Vorstellung."
Diese Vorstellung war ein 1:1 (0:1) gegen Mexiko, das als Rivale in etwa eine Bedeutung hat wie die Niederlande für Deutschland. Oribe Peralta hatte die in der ersten Halbzeit überlegenen Gäste in der 17. Minute verdient in Führung gebracht. Im zweiten Durchgang bestimmten die US-Boys dann jedoch die Partie und kamen nach 73 Minuten durch den gerade zuvor eingewechselten Robbie Rogers zum verdienten Ausgleich. Anschließend hatten die Amerikaner sogar noch Chancen zum durchaus möglichen Sieg.
Mit seiner ersten Mannschaftsaufstellung hatte Klinsmann noch für Irritationen gesorgt. Vier Abwehrspieler, davor aber noch drei defensiv orientierte Mittelfeldspieler. Das war zunächst ein verheerendes Signal für all jene, die hoffen, die US-Nationalmannschaft werde künftig viel offensiver, lebhafter spielen. "Drei Jungs, die das Mittelfeld verstopfen. Das mag ja für die Defensive wirkungsvoll sein, aber ist es das was Klinsmann will?", fragte der ehemalige Nationalspieler Alexi Lalas, heute TV-Experte.
Dank der erbaulicheren zweiten Halbzeit war dann sogar so etwas wie Aufbruchsstimmung zu spüren bei den Amerikanern. Klinsmann befand, seine Spieler seien "in nur 90 Minuten durch einen unglaublichen Lernprozess gegangen, ich glaube, dass die Spieler viel mitnehmen können." Er selbst trug in seiner dicken schwarzen Mappe wohl auch einige Erkenntnisse davon: "Auch ein Trainer lernt mit jedem Spiel."
Quelle: ntv.de, dpa/sid