Solbakken zu "100 Prozent sicher" Köln dementiert Podolski-Wechsel
21.08.2011, 15:16 UhrKaum hat der 1. FC Köln seinen ersten Punkt in der Bundesliga geholt, tun sich neue Nebenkriegsschauplätze auf. Im Mittelpunkt steht Stürmer Lukas Podolski und dessen angeblich bevorstehender Wechsel zu Galatasaray Istanbul. Die Kölner Vereinsspitze dementiert, Unruhe bleibt.

Lukas Podolski leidet zurzeit unter Fieber. Wechselfieber?
(Foto: dpa)
Eigentlich hätte beim 1. FC Köln ein Anflug von Ruhe einkehren können. Das 1:1 (1:1) gegen den 1. FC Kaiserslautern hatte die Situation des neuen Trainers Stale Solbakken immerhin nicht entscheidend verschärft, und es sah nach einer halbwegs entspannten Woche vor dem Kellerduell beim Hamburger SV aus. Am Morgen aber verursachte ein Gerücht über Publikumsliebling Lukas Podolski am Geißbockheim Wirbel.
Galatasaray Istanbul, hieß es in türkischen Medien, stehe kurz vor der Verpflichtung des Nationalspielers, der von Solbakken als Kapitän abgesetzt worden war. Im Internet kursiert sogar ein Foto, auf dem Galatasaray-Trainer Fatih Terim vor einem Flipchart steht - darauf stehen einige Namen, aber nur "Podolski" ist rot geschrieben.
Die Kölner Granden dementieren
Die gesamte Kölner Vereinsspitze sah sich daraufhin genötigt, in alle Richtungen zu dementieren. Nichts gehört, nichts geplant, nichts gesehen, lautete der Tenor. "Wir wollen Lukas Podolski ohne Wenn und Aber halten. Es gibt weder ein Interesse noch eine Chance für Gespräche", sagte Sportdirektor Volker Finke nach dem Training.
"Vor drei oder vier Tagen hatte ich einen Anruf von einem angeblichen Unterhändler", sagte Finke. Dieses Gespräch sei "sehr kurz" gewesen. Es könne zwar sein, dass sich Unterhändler des türkischen Spitzenklubs in Köln aufhalten - aber: "Wir haben keinen Termin, ich habe keinen Termin. Wir denken an so etwas nicht." Trainer Stale Solbakken verwies auf zwei Telefonate mit Podolski und erklärte: "Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass Lukas nicht zu Galatasaray wechselt. Er ist ein Spieler für einen großen Klub." In diese Kategorie ist der FC momentan sicherlich nicht einzuordnen. Solbakken verpasste auch im dritten Anlauf den Befreiungsschlag.
Köln spürt "Auftrieb und Mut"
Doch der nach Erfolgen dürstende FC hat nach dem ersten Punktgewinn der Saison zumindest neue Lebensgeister. "Auftrieb und Mut" gebe das Ergebnis, sagte Mittelfeldspieler Sascha Riether: "Natürlich haben wir zwei Punkte verloren. Aber wir haben Herz gezeigt, da war ein ganz anderer FC auf dem Platz. Wir sind noch da.
Das ist auch Solbakken. Und die Rote Laterne. Und die 22 Jahre andauernde Durststrecke gegen Kaiserslautern hat ebenfalls weiter Bestand. Torschütze Mato Jajalo bekannte daher, dieses Unentschieden fühle sich wie eine Niederlage an. "Wenn man so viele Chancen nicht macht, kann man nur enttäuscht sein", sagte der Kroate: "Aber es ist besser, einen Punkt zu haben als keinen."
Er glaube, dass die Spieler sein System nun verstehen, sagte Solbakken, nachdem sich der FC im Vergleich zu den Auftaktpleiten gegen Wolfsburg (0:3) und auf Schalke (1:5) klar verbessert präsentiert hatte. Ohne den verletzten Stammkeeper Michael Rensing und den fiebrigen Lukas Podolski wäre ein Sieg verdient gewesen. Stattdessen tritt der FC auf der Stelle. Das sei "sehr, sehr schade", sagte Martin Lanig. "Aber wenn wir so weiterspielen, werden wir in den nächsten Wochen auch gewinnen."
Quelle: ntv.de, dpa/sid