Als Ordner verkleidet Kölner Fans provozieren Abbruch in der Regionalliga
13.08.2022, 16:56 Uhr
Zu viele Menschen auf dem Platz: Fans des 1. FC Köln machten dem U21-Team das Leben schwer.
(Foto: IMAGO/Herbert Bucco)
Beim Spiel zwischen der U21 des 1. FC Köln und Rot-Weiß Oberhausen läuft bis wenige Augenblicke vor Schluss alles bestens für die schwach gestarteten Kölner. Doch dann hat der eigene Anhang eine schlechte Idee.
In der Fußball-Regionalliga-West ist das Spiel zwischen der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln und Rot-Weiß Oberhausen nach einem Platzsturm abgebrochen worden. Zum Zeitpunkt des Abbruchs in der 89. Minute führte der FC mit 4:1 und stand damit unmittelbar vor dem ersten Saisonsieg, bevor offenbar die eigenen Anhänger das Durcheinander provozierten, das schließlich für das vorzeitige Spielende sorgte.
Wie das Fanzine Geissblog und später lokale Medien berichteten, hatten sich drei Kölner Fans "als Ordner bzw. Kölner Auswechselspieler verkleidet", wie es in einer Mitteilung von Rot-Weiß Oberhausen heißt, dem RWO-Fanblock genähert und dann eine Zaunfahne geklaut. "Daraufhin rannten eben diese Kölner Zuschauer auf das Spielfeld, während die Partie noch im Gange war. Aufgrund dieser Vorfälle kam es dazu, dass weitere Personen das Spielfeld betraten, weshalb der Schiedsrichter dieses unterbrechen musste", während Spieler und Funktionäre beider Mannschaften sich bemühten, eine Eskalation zu verhindern.
FC-Trainer Mark Zimmermann bedeutete den eigenen Fans energisch, schnell wieder vom Feld zu verschwinden. Schnell verabschiedeten sich dann aber beide Mannschaften und das Schiedsrichtergespann in die Kabinen, die Polizei geleitete beide Fanlager wieder in ihre Blocks. Nach dem Spiel verhinderte die Polizei eigenen Angaben zufolge größere Auseinandersetzungen vor dem Franz-Kremer-Stadion.
RWO dringt auf Abbruch
Zwanzig Minuten, nachdem Teams und Schiedsrichter den Platz verlassen hatten, wurde schließlich die Entscheidung verkündet: Das Spiel wird nicht fortgesetzt. Der Impuls für den Abbruch soll dabei von den Gästen aus Oberhausen ausgegangen sein, nachdem sich zwischenzeitlich offenbar das Gerücht verbreitet hätte, das Spiel werde unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu Ende gespielt.
"Ich habe es so wahrgenommen, dass anscheinend Menschen, die einer Fangruppierung des 1. FC Köln angehören, unseren Fans eine Fahne geklaut haben", sagte RWO-Sportchef Patrick Bauder nach dem Spiel. "Ob es am Ende genau so war, kann ich nicht sagen, aber das war meine Wahrnehmung. Von daher haben der Verein und die Spieler entschieden, dass die Sicherheit unter diesen Umständen nicht mehr gewährleistet ist."
Der 1. FC Köln verurteilte den Vorfall scharf: "Wir werden die Hintergründe erörtern und verurteilen jede Form oder Missachtung eines respektvollen Umgangs und sportlich fairem Verhalten. Es tut uns leid für alle echten Fans, die bis dahin ein tolles Spiel gesehen haben und für unsere Jungs, die kurz vor ihrem ersten Saisonsieg standen." Die U21 des Bundesligisten hatte zuvor aus drei Spielen nur einen Punkt geholt. Wie das Spiel nun gewertet wird, ist nun Sache der Sportsgerichtsbarkeit des Westdeutschen Fußball-Verbandes, RWO wolle sich nun "in rechtliche Beratung begeben" und "auswerten, welche Möglichkeiten bestehen", teilte der Verein mit.
Quelle: ntv.de, ter